kurz vor seinem urlaub schickt der bauleiter seine abschlußrechnung und schreibt:
"thema dank: prima bauherren, prima objekt, schöne ideen... immer wieder!"
Freitag, 30. Mai 2008
Sonntag, 18. Mai 2008
akelei, hornkraut und bergflockenblume
überall im garten blühen akelei, und das in farben, die sehr gut zu unserem haus passen: von einem dunklen lila über zartrosa und müdepink sind alle schattierungen vertreten. und dort, wo das hornkraut auf dem beet vor den eingangsstufen wächst, vermuten wir ein altes stück steingarten meiner oma. mein vater und ich können uns dunkel erinnern, daß auf dieser fläche einmal eine art haufen aus unbehauenen travertinsteinen lag. das hornkraut wächst auf einem hügel, und so nehme ich an, daß der stein mit der zeit durch laub u.ä. bedeckt wurde und auf der dünnen schicht humus, die sich so gebildet hat, jetzt eben das wuchernde kraut wächst. es ist aber leicht zu entfernen, habe ich festgestellt, weil es dort aus einer art matte wächst, die mir keinen großen widerstand bietet, wenn ich es herausreißen möchte. wenn wir irgendwann mal wieder lust auf tiefbau haben, werden wir mittels suchbohrung nach den alten steinen fahnden und diese dann wieder freilegen oder, anders gesagt, den versunkenen steingarten heben...
im letzten jahr war mir eine blaublühende blume im beet rechts neben dem weg aufgefallen. ich hatte ein foto gemacht und damit dann später herausgefunden, daß es eine bergflockenblume ist. dieses jahr gibt es mehr als nur eine pflanze davon im beet, und auch außerhalb des gartenzaunes grüßt eine centaurea montana die vorübergehenden nachbarn. die tulpe mit dieser unbeschreiblichen farbe zwischen knallrot und tiefpink ist eine der letzten, die jetzt noch blühen.
kampf der biomasse!
so sah die fläche unterhalb der terrasse am haus aus, als wir am donnerstag kamen. unsere nachbarn trösteten gleich über den gartenzaun: so schlimm wäre es nur im mai mit dem wachsen. na, und im juni noch. aber dann würde alles nicht mehr so sehr zulegen...
unglaublich, was dieser garten innerhalb von zehn tagen, die ich zumindest jetzt nicht hier war, an biomasse produziert. dabei hatte es in der zeit keinen tropfen geregnet, das tut es erst, als wir kommen - unser erstes gewitter im gartenhaus! am freitagvormittag setzt der gartenherr dann den uralten rasenmäher in gang, der das ganze letzte jahr während der bauarbeiten unbenutzt im keller stand. und diese kleine maschine und der hochmotivierte mann metzeln munter den ganzen wildwuchs um, natürlich erst, nachdem ich gefragt worden bin, was denn stehenbleiben soll. der mohn! er soll eine chance zu blüte bekommen in diesem jahr. und die eine pfingstrose, die sich mitten auf der fläche vor der einzelstehenden thuja angesiedelt hat.
der rest wird bis an die zum großen teil nur noch zu ahnenden beetkanten heran umgelegt. und freitagnachmittag dann mit bodenaushub von den regenversickerungsgruben etwas aufgefüllt. es muß ja nicht platt wie ein brett werden, aber so viele hügelchen und mulden braucht es dann doch nicht, wie hier durch die bauarbeiten entstanden sind.
dann stechen wir noch den deckel und das belüftungsrohr unserer sammelgrube frei - hier werden demnächst noch steine drumherumgepflastert, damit dieser bereich nicht mehr mit der handsichel freigeschnitten werden muß, sondern man mit dem rasenmäher gefahrlos bis dort heran fahren kann. und zum schluß säen wir die freien flächen mit phacelia ein. das hatte ich schon gesagt? und hatte auch schon gesagt, daß wir auf regen hoffen? ja?
Samstag, 17. Mai 2008
letzte tiefbauarbeiten
wohin mit dem wasser vom dach? in einem garten, der manchmal wochenlang keinen menschen sieht, der wasser aus regentonnen auf die pflanzen kübeln könnte. aus tonnen, die wasser sammeln, aber mitten auf den wegen im weg stehen würden, weil unser gartenhaus nun einmal von wegen umgeben ist, die direkt an der fassade laufen. und in einem garten, der am hang liegt und damit alles wasser, daß oberirdisch abläuft, den garten aus dem garten schlämmt. die lösung lautet: unterirdische versickerung.
und die geht so: zwei gruben ausheben, die eine 1 x 2 meter, die andere 1 x 1 meter groß und jeweils ca. 70 zentimeter tief. dabei die wurzeln der fichte, die vor anderthalb jahren gefällt worden ist, unter verhaltenem fluchen und sehr mühsam durchtrennen und entfernen. nach dreißig zentimetern mutterboden kommt bei uns der lehm. super lehm! richtig toller lehm! mit dem man häuser bauen könnte, naja, zumindest putzen. brauchen wir aber jetzt nicht mehr, bauen oder putzen...
die gruben werden mit wasserdurchlässigem vlies ausgelegt. dann kommt eine lage kies hinein, dort drauf dann eine besonders gelbe schlange drainagerohr. das ist ein rohr, das kleine löcher in seiner außenhaut hat. dieses rohr nun schön in kies einbetten und zudecken. vlies darüber zusammenlegen. fertig! sagt der bauleiter und verschwindet mit dem helfer: den rest könnt ihr alleine!
die gruben mit an der seite gelagertem mutterboden wieder aufzufüllen, ist unsere aufgabe. den übrigbleibenden boden (ja, eben: anderthalb kubikmeter kies in den garten getragen bedeutet? genau: anderthalb kubikmeter erde sind übrig!) im garten verteilen, ist unsere aufgabe. aus brigade buddelflink wird ganz flink die vereinigung der rücken- und knieschmerzgeplagten gartenbesitzer.
der lehmige anteil des aushubs kommt hinter die thujawand an die grundstücksgrenze; das nachbargrundstück sitzt etwa 30 zentimeter höher als unseres, der hang ist dort mit einer steinkante abgefangen, und zwischen steinkante und thujawand liegt jetzt lehm. der gute teil des bodens gleicht einige baggerfahrrillen und andere abgesenkte bereiche aus, die entstanden sind, nachdem zum beispiel der graben für den wasseranschluß angelegt worden war. ja, alles wurde wieder fein aufgefüllt im letzten sommer, aber sowas setzt sich eben ein bißchen mit der zeit...
die so entstandenen flächen, wo der boden offen liegt, werden mit phacelia, vulgo bienenfreund eingesät und gegossen. und bei all dem jede menge fotos gemacht, damit wir auch in ein paar jahren noch wissen, wo unsere regenwasserversickerungsgruben liegen. und nicht gerade dort einen baum hinpflanzen.
und die geht so: zwei gruben ausheben, die eine 1 x 2 meter, die andere 1 x 1 meter groß und jeweils ca. 70 zentimeter tief. dabei die wurzeln der fichte, die vor anderthalb jahren gefällt worden ist, unter verhaltenem fluchen und sehr mühsam durchtrennen und entfernen. nach dreißig zentimetern mutterboden kommt bei uns der lehm. super lehm! richtig toller lehm! mit dem man häuser bauen könnte, naja, zumindest putzen. brauchen wir aber jetzt nicht mehr, bauen oder putzen...
die gruben werden mit wasserdurchlässigem vlies ausgelegt. dann kommt eine lage kies hinein, dort drauf dann eine besonders gelbe schlange drainagerohr. das ist ein rohr, das kleine löcher in seiner außenhaut hat. dieses rohr nun schön in kies einbetten und zudecken. vlies darüber zusammenlegen. fertig! sagt der bauleiter und verschwindet mit dem helfer: den rest könnt ihr alleine!
die gruben mit an der seite gelagertem mutterboden wieder aufzufüllen, ist unsere aufgabe. den übrigbleibenden boden (ja, eben: anderthalb kubikmeter kies in den garten getragen bedeutet? genau: anderthalb kubikmeter erde sind übrig!) im garten verteilen, ist unsere aufgabe. aus brigade buddelflink wird ganz flink die vereinigung der rücken- und knieschmerzgeplagten gartenbesitzer.
der lehmige anteil des aushubs kommt hinter die thujawand an die grundstücksgrenze; das nachbargrundstück sitzt etwa 30 zentimeter höher als unseres, der hang ist dort mit einer steinkante abgefangen, und zwischen steinkante und thujawand liegt jetzt lehm. der gute teil des bodens gleicht einige baggerfahrrillen und andere abgesenkte bereiche aus, die entstanden sind, nachdem zum beispiel der graben für den wasseranschluß angelegt worden war. ja, alles wurde wieder fein aufgefüllt im letzten sommer, aber sowas setzt sich eben ein bißchen mit der zeit...
die so entstandenen flächen, wo der boden offen liegt, werden mit phacelia, vulgo bienenfreund eingesät und gegossen. und bei all dem jede menge fotos gemacht, damit wir auch in ein paar jahren noch wissen, wo unsere regenwasserversickerungsgruben liegen. und nicht gerade dort einen baum hinpflanzen.
Sonntag, 4. Mai 2008
der garten denkt, der mensch lenkt
und mein garten denkt sich: mhm, es wäre doch schön, etwas mehr holunder zu haben. schließlich habe ich gesehen, wie die gartenherrin fast geweint hat, als ihr vater vor anderthalb jahren den holunder an der pforte abgesägt hat, einfach so. also mag sie holunder, also bekommt sie mehr davon! wie wäre es hier, am zaun zum nachbarn? mit dem einen meter abstand zur forsythie sollte man ja leben können, die muß ja eh mal verjüngt werden!
und so kommt es, daß ich mich, nachdem ich die aufschießenden gehölzstangen als holunder identifiziert habe, über den perfekten standort freue, den der garten dafür gewählt hat. ein bißchen mehr sichtschutz ist mir dort willkommen, aber ich möchte keinesfalls die gesamte grundstücksgrenze mit einer geschnittenen hecke schließen und mich dann wie in einer plattenbauwohnung fühlen. ich mag ja meine nachbarn!
diese eichhörnchen - niedlich und immer schlampig! aber diese eine vergessene haselnuß hier, die könnte ich doch aufgehen lassen. sie ist zwar mitten im knallerbstenstrauch gelandet, aber den hat die frau ja sowieso schon zurückgeschnitten, weil er die rose so bedrängt. ein wunder ist das überhaupt, daß sich meine gartenherrin und ihre nachbarn noch nicht gestritten haben über den knallerbsenstrauch am maschendrahtzaun. nette leute! aber so auf dauer ist das doch keine lösung hier, oder? die kastig geschnittene thuja-hecke vom nachbarn, die dann im 90-grad-winkel in die geschnittene ligusterhecke übergeht, könnte schon etwas auflockerung vertragen. guck mal, hier: einen meter hat er schon geschafft, dein neuer haseltrieb!
und wieder die perfekte pflanze am perfekten standort! haselnuß wollte ich sowieso pflanzen, einen bluthasel sogar hinter das haus, um die sicht aus dem badezimmerfenster auf die nicht so schöne nachbarslaube abzudecken, und für die eichhörnchen natürlich. aber hier? auf die idee, uns an die ecke der terrasse einen zu setzen, wäre ich nicht gekommen - großartig!
was sich mein garten allerdings bei den gefühlten millionen löwenzähnen und ahornsämlingen denkt? vielleicht: och, ein bißchen abrackern schadet doch nicht, so ganz ohne erorberungslust wäre es doch auch fade, oder? und guck mal, da hinten an der sitzgrotte, wo noch so viel offener boden ist, da laß ich dir jetzt ein vinca major wachsen. das ist ein wucherer? na, besser kannst du es doch nicht treffen an dieser stelle! stimmts?
stimmt. und blühen tut's auch schon. was für ein kluger garten du doch bist!
gern geschehen.
und so kommt es, daß ich mich, nachdem ich die aufschießenden gehölzstangen als holunder identifiziert habe, über den perfekten standort freue, den der garten dafür gewählt hat. ein bißchen mehr sichtschutz ist mir dort willkommen, aber ich möchte keinesfalls die gesamte grundstücksgrenze mit einer geschnittenen hecke schließen und mich dann wie in einer plattenbauwohnung fühlen. ich mag ja meine nachbarn!
diese eichhörnchen - niedlich und immer schlampig! aber diese eine vergessene haselnuß hier, die könnte ich doch aufgehen lassen. sie ist zwar mitten im knallerbstenstrauch gelandet, aber den hat die frau ja sowieso schon zurückgeschnitten, weil er die rose so bedrängt. ein wunder ist das überhaupt, daß sich meine gartenherrin und ihre nachbarn noch nicht gestritten haben über den knallerbsenstrauch am maschendrahtzaun. nette leute! aber so auf dauer ist das doch keine lösung hier, oder? die kastig geschnittene thuja-hecke vom nachbarn, die dann im 90-grad-winkel in die geschnittene ligusterhecke übergeht, könnte schon etwas auflockerung vertragen. guck mal, hier: einen meter hat er schon geschafft, dein neuer haseltrieb!
und wieder die perfekte pflanze am perfekten standort! haselnuß wollte ich sowieso pflanzen, einen bluthasel sogar hinter das haus, um die sicht aus dem badezimmerfenster auf die nicht so schöne nachbarslaube abzudecken, und für die eichhörnchen natürlich. aber hier? auf die idee, uns an die ecke der terrasse einen zu setzen, wäre ich nicht gekommen - großartig!
was sich mein garten allerdings bei den gefühlten millionen löwenzähnen und ahornsämlingen denkt? vielleicht: och, ein bißchen abrackern schadet doch nicht, so ganz ohne erorberungslust wäre es doch auch fade, oder? und guck mal, da hinten an der sitzgrotte, wo noch so viel offener boden ist, da laß ich dir jetzt ein vinca major wachsen. das ist ein wucherer? na, besser kannst du es doch nicht treffen an dieser stelle! stimmts?
stimmt. und blühen tut's auch schon. was für ein kluger garten du doch bist!
gern geschehen.
Samstag, 3. Mai 2008
hilfe, meine nachbarn sind nett!
meine nachbarn zur rechten und zur linken haben wohl den eindruck, daß ich ihrer fürsorge bedarf, weil ich zum ersten mal alleine für ein paar tage hierher gekommen bin. also werden die gluckenflügel ausgebreitet. zuerst schleicht sich mein nachbar mit einem lachsack an mich heran, als ich die minze unter den flieder setze und dabei wie eine verrückte buddeln muß, weil der boden hier auch noch steinig ist - da lacht plötzlich der lachsack einen meter neben mir und ich werde zu einem kaffee eingeladen. später warnt mich mein anderer nachbar, der gerade die spule meines rasentrimmers richtig aufwickelt, morgen könne es etwas lauter und länger werden, man feiere geburtstag. es gäbe aber auf jeden fall etwas vom grill für mich.
am nächsten mittag gibt es tatsächlich eine wurst mit senf und brot vom grill für mich, aber schon am mittag und von der lachsack-nachbar-ehefrau. als nächstes dann von der geburtstagsrunde am nachmittag einen teller selbstgebackenen kuchen, zu dem ich auch noch drei weitere leute einladen könnte. und das mit der erinnerung, daß es ja dann abends was vom grill gäbe für mich! ich frage, mit der ladung kuchen in der hand, ob ich das auch ablehnen könne, ohne, daß sie beleidigt seien - ich hätte heute schon eine wurst von der anderen seite bekommen. ja, klar, aber schade wär's...
am nächsten tag sage ich meinem nachbarn, das er mit dem "lauter und länger" noch ein bißchen üben müsse, ich wäre da anderes gewöhnt als ein bißchen federballspiel im garten und leute, die sich nett unterhalten und um halb zehn abends verschwinden. er lächelt: lieber einmal mehr gewarnt, gell! mhm. gewarnt bin ich jetzt, aber doch eher vor dem nachbarlichen willen, mein körpergewicht zu vergrößern.
am nächsten mittag gibt es tatsächlich eine wurst mit senf und brot vom grill für mich, aber schon am mittag und von der lachsack-nachbar-ehefrau. als nächstes dann von der geburtstagsrunde am nachmittag einen teller selbstgebackenen kuchen, zu dem ich auch noch drei weitere leute einladen könnte. und das mit der erinnerung, daß es ja dann abends was vom grill gäbe für mich! ich frage, mit der ladung kuchen in der hand, ob ich das auch ablehnen könne, ohne, daß sie beleidigt seien - ich hätte heute schon eine wurst von der anderen seite bekommen. ja, klar, aber schade wär's...
am nächsten tag sage ich meinem nachbarn, das er mit dem "lauter und länger" noch ein bißchen üben müsse, ich wäre da anderes gewöhnt als ein bißchen federballspiel im garten und leute, die sich nett unterhalten und um halb zehn abends verschwinden. er lächelt: lieber einmal mehr gewarnt, gell! mhm. gewarnt bin ich jetzt, aber doch eher vor dem nachbarlichen willen, mein körpergewicht zu vergrößern.
bettflucht in den garten
"dit jebrülle von die vöjel, wenn'se von ast zu ast latschen!" das ist nicht von mir, das hat mal ein freund gesagt, als er während seiner armeezeit erst am frühen morgen vom schuß in die kaserne zurückkam und nicht schlafen konnte. es war frühling und wurde früh hell und, naja, dit jebrülle von die vöjel...
jedenfalls war das wohl heute auch der grund für mein ungehörig frühes aus-dem-bett-fallen. unter seniler bettflucht will ich jetzt noch nicht leiden. und was macht man dann, nachdem man schon geduscht und kaffee getrunken und die latifundien abgeschritten hat? fotos.
Freitag, 2. Mai 2008
merke: du sollst deine pflanzen vor ort kaufen
ich bin ja immer noch erstaunt, wie günstig alles in der kleinen stadt ist. also muß ich mir oft auf die lippen beißen, wenn mein gegenüber einen preis nennt, den ich einfach nicht fassen kann und deshalb zu spontanen, ungläubigen bemerkungen neige.
der heutige pflanzenkauf auf dem grünen markt war der bisherige höhepunkt dieser erfahrung: fünf vergißmeinicht, drei digitalis, eine königskerze, ein majoran, eine minze "swiss", ein rosmarin und eine zitronenverbene "freshman" (achtung: nicht winterhart!) für insgesamt 10,50 euro. alles selbstgezogene pflanzen natürlich. ich sag's ja, man kann es nicht fassen!
und jaja: ich habe die minze an einen platz gesetzt, wo sie nicht ausbrechen kann. aber das hat ja bisher auch jeder minzenpflanzer behauptet...
burgwächter
es mag ja etwas übertrieben sein, einen burgwächter zum abschluß unseres schuppens zu engagieren, ich gebe es zu... es ist aber mehr als angemessen, derlei ausstattung beim örtlichen eisenwarenhändler zu kaufen statt im baumarkt. der eisenwarenhändler ist der typ ladenbesitzer, der noch jede seiner schrauben persönlich kennt und einzeln verkauft, gelagert werden sie in raumhohen schubladenschränken, gekennzeichnet mit alten emailleschildern. support your local dealer!
Donnerstag, 1. Mai 2008
blumen aus dem garten für oma hildegard
ich versuche jedes jahr, am 1. mai hier zu sein. das ist der geburtstag meiner oma, und seit sie gestorben ist vor elf jahren, gehen wir jedes jahr an diesem tag morgens an ihr grab und bringen ihr blumen. und jedes jahr telefoniere ich vorher mit meiner floristenfreundin, damit sie mir einen strauß vorbereitet, weil ihr laden am 1. mai natürlich geschlossen ist.
dieses jahr brauche ich keine blumen von dir, sage ich am telefon. wie bitte? du kannst doch nicht ohne blumen an das grab deiner oma gehen, sagt sie und klingt erschrocken. mach' ich auch nicht, sag ich: dieses jahr bekommt die oma blumen aus ihrem eigenen garten!
und so schneide ich an diesem morgen ihre schönsten und noch taufeuchten roten, gelben und auch ein paar orangefarbene tulpen (oh ja, meine oma mochte es farbstark, ähem), wickele sie in zeitungspapier und fahre mit meinem fahrrad zum ersten mal von ihrem garten, der nun mir gehört, quer durch die kleine stadt zum friedhof. wie schön, diesen tag so zu beginnen und zu begehen!
dieses jahr brauche ich keine blumen von dir, sage ich am telefon. wie bitte? du kannst doch nicht ohne blumen an das grab deiner oma gehen, sagt sie und klingt erschrocken. mach' ich auch nicht, sag ich: dieses jahr bekommt die oma blumen aus ihrem eigenen garten!
und so schneide ich an diesem morgen ihre schönsten und noch taufeuchten roten, gelben und auch ein paar orangefarbene tulpen (oh ja, meine oma mochte es farbstark, ähem), wickele sie in zeitungspapier und fahre mit meinem fahrrad zum ersten mal von ihrem garten, der nun mir gehört, quer durch die kleine stadt zum friedhof. wie schön, diesen tag so zu beginnen und zu begehen!
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