Sonntag, 30. Dezember 2007

küchenzeile mit lücken mit absicht

(foto vom 2.1.2008)
heute in ruhe die küchenfronten drangeschraubt. unter der spüle die türen noch weggelassen, weil die superscheißschwere spüle nochmal herunter muß, wenn die arbeitsplatte kommt. da soll man nicht den türen ausweichen müssen. die tür vor dem 40er-korpus ist auch noch nicht dran, die rückwand haben wir auch wieder ausgebaut: durch diesen schrank wird er kommen, ähem, kriechen müssen. unser elektriker, wenn er backofen und kochfeld an die dafür vorgesehene dose anschließt. nachdem die arbeitsplatte montiert und das kochfeld darin eingelassen ist. also irgendwann. mal sehen.

außerdem werden fehlende rückwände an spül- und auszugsschrank für durch- und hinterlüftung sorgen, damit sich keine feuchtigkeit hinter der küchenzeile an den wänden niederschlägt. letzter akt, bevor wir in der kalten jahreszeit das haus verlassen, wird also das öffnen der türen an diesen beiden schränken sein.
und so sah die küche am 19. august 2007 aus.


und so am 8. märz 2007. you've come a long way, baby!

Freitag, 28. Dezember 2007

heuschrecken und küchenmöbel

die floristenfreundin bietet an, mit uns im floristentransporter zum möbelhaus zu fahren. wir sind gut vorbereitet, haben zuhause lange über- und festgelegt, welche fronten wir wollen und welche aufteilung. ja, genau, es geht um die küchenzeile für die villa hildegard. vormittags dann noch schnell nachgemessen, ob unsere fernannahmen stimmten, es stellt sich heraus, daß das innenmaß statt 3,75 m nur 3,70 m ist, die wände sind zwar außen gedämmt worden, aber offenbar auch nach innen gewachsen. aber das ist gut, wir werden keine 5-zentimeter-lücke in der zeile haben.

merken sie auf! gute vorbereitung bringt den mitarbeitern in der küchenabteilung große arbeitserleichterung! und unterschätzen sie niemals, niemals, niemals die fähigkeiten von floristen!

als wir abends zurück in unserem gartenhaus sind und ich schon ein schlechtes gewissen habe, daß unsere zarte freundin all die schweren pakete nimmermüde mit reingeschleppt hat, geht es richtig los: mutter und tochter, die wir noch schnell aufgegabelt haben, weil sie neugierig ist und endlich mal wieder unser häuschen sehen will, beschließen: wenigstens den tisch aufzubauen.

ich hatte unter protokolliertem protest des bauherren einen zugegebenermaßen wackligen billigtisch gekauft, weil ich eben ohne tisch nicht leben kann. nur so lange, bis der schöne, der richtige, der stabile tisch kommt. woher auch immer.

tisch aufbauen dauert bei mutter und tochter dreißig sekunden. der bautischlerfreundvater wird telefonisch hinzubeordert: er soll, aber pronto!, die leisten für den küchensockel mitbringen! und einen akkuschrauber!

nur mal so zur info: wir wollten die küche in ruhe und wie es unsere art ist bedächtig morgen aufbauen. beschaffung ist ja schon anstrengend genug. und noch einmal: unterschätzen sie floristen nicht: man könne ja wenigstens einen korpus aufbauen. nur einen, dann könne man ja mal sehen.

der bautischler kommt mit sockelbrettern, akkuschrauber und zwei flaschen bier. die floristenfreundin will rotwein, ob ich welchen hätte? das ist nun wahrlich eine überflüssige frage! und ich habe noch mehr, und ich muß alles, was ich habe, an die front werfen: cracker, käse, salami, schokolade, mandarinen und marzipanbrot. denn jetzt geht richtig die post ab, ein orkan bricht los, ach was, ein heuschreckenschwarm verwandelt das kleine ein-raum-haus in ein chaos aus pappen, folien, korpussen, scharnieren und gerufenen arbeitsanweisungen.

bauherr und bautischler bauen rasend schnell den sockel, sind aber dennoch zu langsam für mutter und tochter, die wie in trance küchenzeilenkorpusse zusammenbauen. noch einer! und noch einer! einsatz! ruft die floristin immer mal ihrer tochter zu, und beide schlagen synchron die rückseiten der schränke an ihren platz, dabei eine art kampfschrei ausstoßend. das tempo ist gnadenlos, der heuschreckenorkan wirbelt durch's haus, daß es eine freude und angst ist, der wackelige tisch wird leergefressen, der bauherr und ich tauschen über dem chaos immer mal wieder blicke aus: alles klar? alles in ordnung! die villa hildegard nimmt es gelassen, und ich frage mich, wann das alte haus das letzte mal so viel leben beschirmt hat...

um kurz vor zehn uhr abends fallen wir der floristin in den arm, als sie jetzt doch bitte auch noch schnell die fronten an die schränke -

aufhören! nach hause mit euch! das kind ist müde (wir sind müde)! bier und wein sind alle! besen, besen, seid's gewesen! und da zieht er ab, der schwarm, der sturm legt sich, wir sitzen erschöpft am wackeltisch und haben eine aufgebaute küchenzeile, die felsenfest miteinander verschraubt ist: alles paßt, nichts wackelt. und vom wein, der geschmeckt hat, gibt es demnächst eine ganze kiste als dank - versprochen!

Donnerstag, 27. Dezember 2007

rauhnacht und der erste tag

gut geschlafen. unter dicker decke, mit nachthemd, bettjäckchen und -strümpfen (danke dawn! dein geschenk hat mich gerettet!) und wärmflasche auf brandneuer matratze. morgens beim zähneputzen über der schüssel kommt papa und ist irgendwie eindeutig nicht schockiert über die außenfarbe der villa hildegard: was du nur hast? - ich hatte ihn gestern abend vorgewarnt - das ist doch gar nicht komisch. schöne farbe! na, da kann ich mir ja beruhigt die zähne zu ende putzen.

nach dem frühstück besuch vom elektriker, wir besprechen zum gefühlten fünftausendsten mal die position der seilsysteme. die leuchtmittel. daß wir erst einmal kein außenlicht wollen. und bitten um rat für die spots auf den balken. als fachmann könne er nicht dazu raten, als heimwerker könnten wir das aber so machen, sagt er. und schenkt uns später in seiner werkstatt noch kabelreste und schrauben dafür.

nächste station ist der glaser, wir fragen nach einer dicken scheibe, die unser waschbecken auf dem untergestell tragen soll. der mann ist ehrlich, er rät uns ab. guter mann. aber immer noch keine lösung für uns.

hin- und hergefahren im weltdorf, zwischendurch immer wieder den kaminofen heizen, abends nochmal zum papa: ich öffne die flasche, die ich vor einem jahr am 29. dezember schon öffnen wollte. doch damals sind wir nach dem notartermin kaffeetrinken gewesen - jetzt trinken wir endlich den aufgehobenen alkohol auf die fastfertigstellung der villa hildegard. und auf die oma!

am abend noch zur floristenfreundin, die anbietet, wir könnten auch bei ihr duschen und zur not übernachten - wenn es uns zu kalt wird in unserem kleinen haus. aber mit einem bauch voll gemüseauflauf und mit dicker decke, nachthemd, bettjäckchen, -strümpfen und wärmflasche werde ich wohl auch die zweite nacht gut schlafen. man hat seinen besitzerstolz.

Mittwoch, 26. Dezember 2007

von papa geschirr und omas silber


nach einer halben flasche sekt sagt mein vater: na, dann kommt mal mit in den keller, ich zeig' euch euer weihnachtsgeschenk! dort steht es auf einem tisch, und besser hätte auch kein professioneller dekorateur die präsentation hinbekommen: geschirr für mindestens - ich weiß nicht, ich kann es gar nicht fassen - fünfundzwanzig leute. teller über teller in allen größen, kaffeetassen, ein satz servierschüsseln, dessertschüsselchen, diverse platten und ziemlich viele suppenterrinen. dazu zwei kleine silberne kerzenleuchter, selbstverständlich mit kerzen versehen. und dazwischen: das alte silberbesteck von meiner oma hildegard. und weil das ja nicht genug ist und mein vater das geschirr ja "nur" aus einem alten haus vor dem wegschmeißen gerettet hat, gibt es noch einen umschlag mit einem stromkostenzuschuß. und das alles für zwei leute, die mit offenem mund davorstehen und wissen, daß sie nun über genug geschirr und besteck für große gartenparties verfügen.

weihnachtsgeschenk



foto oben von heute - die graue umrandung des rechten fensters fehlt noch (es wurde zu kalt zum streichen). foto unten vom 20. märz 2007 - zustand mit abgerissenem windfang.

der gute geist der weihnacht

im letzten tageslicht tragen wir die tausend von uns mitgebrachten dinge ins haus, motto: erst schleppen, dann staunen. korrektur: schleppen, heizen, staunen. die weihnachtswichtel haben sich in den letzten beiden wochen vor dem fest noch einmal richtig ins zeug gelegt. der maler, graf wetter von strahl (insiderwitz!), hat den dachstuhl in das gewünschte milchweiß und die innenwände in das ausgesuchte grau getaucht, das uns in den nächsten tagen je nach lichteinfall über seine wandlungsfähigkeit belehren wird: von kieselmüde bis flirrendflieder ist alles drin.

der bautischlerfreund ist über sich hinausgewachsen (insiderwitz!) und hat die fehlenden leisten an den giebelfenstern eingebaut (lasiert hat jemand anderes!), fenstergriffe drangeschraubt, die kippschere an einem der küchenfenster ergänzt und die kompletten fußbodenleisten verlegt. und sich irgendwann und erst nach langem zögern, wie er später beschwören wird, der einsamen bierflasche erbarmt, die wir beim letzten mal zurückgelassen hatten. und sie ausgetrunken. dies alles unter den strengen augen des guten hausgeistes, vulgo: bauleiter, dessen ziel es offenbar war, uns einen weihnachtsempfang zu bereiten, der unsere erwartungen übertrifft.

er hat graf wetter von strahl beim malern sekundiert, dem bautischlerfreund mehr als einmal in den hintern getreten, holz vom alten dachstuhl geschnitten und als kaminholz zurechtgelegt, den dreckhaufen direkt an den eingangsstufen beräumt, eine reserveflasche propangas bereitgestellt, gefegt, getan und gemacht bis zur letzten minute. und ja, natürlich hat der mann eine eigene familie und damit auch so ein paar erledigungen vor weihnachten zu tätigen...

geschleppt, geheizt, kaffee gekocht: staunen und freuen. wieder freuen. nochmal freuen. jedes eckchen angucken: freuen. umarmen. mehr heizen, rum- und einräumen, pause zum freuen machen. von freunden geschenktes vogelhaus in den pflaumenbaum vorm fenster hängen.

freut euch! hatte der gute geist in seiner letzten email vor unserer ankunft geschrieben. und wir geben jetzt unser bestes!

Freitag, 14. Dezember 2007

Donnerstag, 13. Dezember 2007

rosa und blau



bauleiter schickt fotos: großer schreck am 7. dezember - die villa hildegard in pfirsichrosa! ja, nein, nicht wirklich. das, was hier rosa scheint, ist die frischgeätzte putzoberfläche, vorbereitet für den ersten anstrich. kamera-augen sehen anders als unsere, und farbtreue wiedergabe ist in der digitalen welt nicht zu erwarten.

die selbe einschränkung gilt für das foto vom 11. dezember, nein, die villa hildegard ist auch nicht blau. und deshalb ruft mich der bauleiter an, bevor er mit das bild schickt, und erzählt ganz begeistert von der schönen farbe: es sei schon fast zu viel schönheit für so ein gartenhaus! und ich bitte ihn, die farbe mit seinen worten genau zu beschreiben, und er sagt so etwas wie: flieder, ein müder, etwas gräulicher fliederton. und einfach schön!

jetzt warten wir auf den nächsten schritt: fenster- und türumrahmungen in dem selben grauton wie der sockel, acht zentimeter breit, wie bei der alten villa hildegard. aber wenn es regnet, dann machen meine maler erst einmal innen weiter, und so hoffe ich, daß es im weltdorf nicht regnet...