Sonntag, 14. Oktober 2012

Samstag, 13. Oktober 2012

ein quittentag

unser kleiner quittenbaum bringt dieses jahr zwanzig sehr schöne und gut verwertbare früchte.

mein cousin allerdings bringt eine ganze kiste voll quitten von dem alten buschbaum aus seinem garten.
diese werden nun mit dem adäquaten werkzeug zerkleinert.
und im dampfentsafter dampfentsaftet - zurück bleibt mumpe für den kompost.
saft abfüllen. nach insgesamt sechs stunden harter arbeit und sechs füllungen für den entsafter haben wir siebeneinhalb liter quittensaft gewonnen, aus dem ich dann zu hause gelee kochen werde. wir hatten gerade nichts besseres zu tun.

Mittwoch, 3. Oktober 2012

lieber gartenhausgast,

nun hast du die erste nacht hinter dir, und ich hoffe, unser ofen hat dich warmgehalten. und doch bist du wahrscheinlich heute morgen aufgewacht und warst erstaunt, wie kalt es doch schon ist, an einem oktobermorgen, weil der ofen nur so lange wärme abgibt, wie man ihn füttert - und irgendwann muß man ja schlafen.

und dann bist du vielleicht dankbar gewesen für den gaswandheizer im bad und hast getan, was wir auch immer tun: aufstehen, gaswandheizer in gang setzen, tür schließen, wieder ins bett krabbeln, abwarten. oder tee kochen. oder beides.

du hast aus dem fenster gesehen: das schräge oktobermorgenlicht, das alles blühende und verblühte leuchten läßt und zu dieser stunde wie märzlicht ganz pastellfarbig wirkt. die durch den garten tieffliegenden amseln, zeternd. und dann hast du nachgesehen, ob im ofen noch glut ist, die sich wieder entfachen läßt - zuwenig wahrscheinlich.

und die erleuchtung mag gerade darin liegen: daß man für sich sorgen muß, zuerst für wärme, wenn es oktober ist. für feuer und tee. und du dich daran erinnerst, daß es vorräte gibt im haus, müsli und milch für den ersten hunger. dann geht es schon leichter, das kann man dann aushalten, und vielleicht schon die haustür öffnen und die gartenstühle auf die terrasse stellen und einen geschenkten tag genießen.

und es scheint doch am licht zu liegen, ob man es nun erleuchtung nennt oder zufriedenheit. die letzten worte des hochbetagten und großen dichters jedenfalls, dessen gartenhaus nur eine flußschleife aufwärts liegt, waren: mehr licht! du jedenfalls hast noch viel mehr als die hälfte des lebens vor dir; es ist also gar keine eile geboten. laubharken wäre eine option.