Sonntag, 27. April 2008

der gute korb von dippe

für gute dinge soll man werben, und außerdem weiß ich, daß viele leute nach genau so einem drahtkorb suchen. diesen "altverzinkten" korb habe ich heute bei einer händlerin auf einem gartenfest gekauft und dafür 17,50 euro bezahlt. er ist von einer firma aus quedlinburg, die diese körbe schon seit achtzig jahren produziert:

ernst dippe und sohn gmbh

foersters garten im april


das besonders schöne und sonnige wetter der vergangenen woche hat den garten erblühen lassen. und wenn man genau hinsieht, entdeckt man rechts auf der bank die tochter des gartenschöpfers.

Dienstag, 22. April 2008

die terrasse ist wieder wie alt


heute per email fotos vom bauleiter: die terrasse ist fertig! das wetter hatte ein einsehen, graf wetter vom strahl (insiderwitz!) die zeit gefunden, und nun haben wir wieder einen sitzplatz rund um den pflaumenbaum, zurechtgemuckelt aus alten platten. da ist von travertinbruchplatten über quadratische travertin- und betonplatten alles dabei, so, wie wir es uns gewünscht hatten. es muß nicht immer alles neu sein und auch so aussehen. und ich werde einen teufel tun, dort ständig mit dem fugenkratzer herumzufuhrwerken. löwenzahn wird zwar nicht geduldet, aber alles andere darf wachsen. und ja, irgendwann werde ich mit dem zahnstocher dort auch noch kleine teppichthymianableger hineinpolken. in die fugen, mein' ich. meine füße werden nach thymian duften, und mein haupt will ich in pflaumenblütenschnee betten...

Dienstag, 15. April 2008

arbeitskontrolle mit pfingstrose

der bauleiter schickt fotos zur visuellen arbeits- kontrolle, in diesem fall geht es um die ableitung des wassers von der unteren regenrinne. wir haben uns für eine versickerung entschieden, weil wir zu selten im garten sind, um wasser- wirtschaft mit regentonnen zu betreiben. und weil wir zu selten im garten sind, um blümchen zu gießen. warum sollte ich sie dann gießen, wenn ich da bin? außer natürlich, ich habe sie gerade neugepflanzt. regentonnen stünden bei dem von wegen direkt umlaufenen haus auch immer im wege. also versickerung, unterirdisch.

auf dem foto macht das rohr noch am beet halt. das wird sich aber ändern, der notwendige graben wird weitergehen nach rechts quer durch das beet in richtung wiese und damit mitten durch die pfingstrose, die dort kräftig ausgetrieben hat. es wäre schade um die pflanze, auch, wenn ich gefühlte tausende pfingstrosen in diesem garten mein eigen nenne. also habe ich strenge anweisung erteilt, diese pflanze auszubuddeln und der frau des bauleiters zu übergeben. damit sie, wenn sie wieder einen garten hat, einen kleinen gruß meiner oma, der größten pfingstrosenliebhaberin aller zeiten, besitzt.

warum die frau des bauleiters im moment keinen garten hat? das ist nun wirklich eine andere geschichte! aber vor allem: eine andere, nicht meine baustelle - dem himmel sei dank! nur soviel sei verraten: die kinder des bauleiters können auf dem grundstück des bauleiters gerade segeln. ja segeln, richtig gehört, kein scherz.

Freitag, 11. April 2008

die grube ist voll

bevor wir den garten am letzten dienstag verlassen haben, nahmen wir unseren ganzen weicheimut (ja, die zusammengesetzten substantive können einem schon zu schaffen machen, gell?!) zusammen und guckten zum ersten mal in unsere sammelgrube. na gut, wir haben uns keine pfefferminzsalbe unter die nasen geschmiert, bevor wir den deckel lüfteten, aber wir hatten schon schiß. so, jetzt ist es gesagt.

stank aber gar nicht. gar nicht, überhaupt nicht. war aber voll, fast ganz voll! mein erster gedanke war ein dankbarer: danke, daß ich auf die baufirma gehört und mich zu einer 3.500-liter-sammelgrube überredet lassen habe. loch ist loch, hat der chef dieser firma, ein alter kumpel meines vaters, damals gesagt, das macht keinen unterschied, ob wir da eine 2.000- oder 3.500-liter-tonne einbuddeln. und 1.500 liter mehr bedeuten auch nicht das selbe mehr in euro, ehrlich nicht!

gesagt, überredet, getan und mich jetzt glücklich gemacht mit dem kopf über dem offenen schacht unserer fäkaliensammelgrube. wie stolz das klingt! dennoch leichte panik: wird die abfuhr klappen? das unternehmen, das im auftrag der stadtwerke das zeug absaugt und -fährt, wurde mir von meinem nachbarn benannt, telefonnummern wie diese findet man dann im internet, isjaklar.

also heute angerufen, und ja, ich gebe es zu, in etwas banger erwartung. völlig umsonst natürlich, dieses unternehmen gehört auch zur kleinen freundlichen stadt und bietet selbstverständlich eine fröhlich-freundliche frauenstimme, die einem erklärt, daß das alles überhaupt kein problem darstellt. wir müßten auch nicht vor ort sein. die gartentür müßte halt offen sein. und ja, in dem gebiet kennen unsere fahrer sich aus. und nein, ich müßte als neukunde keine anzahlung leisten, ich bekäme dann einfach eine rechnung. nach nennung des fassungsvermögens der sammelgrube wird sogar - ich kann es gar nicht fassen - ein festpreis pro tausend liter genannt. und ein termin angeboten.

jetzt muß ich nur noch den guten geist bitten, unsere gartenpforte aufzuschließen. weil wir die blöderweise und stolz wie bolle auf unseren neuen schließzylinder abgeschlossen haben. wie sich herausstellt, kostet den geist das ein lächeln.

Mittwoch, 9. April 2008

blumen aus dem garten


meine oma hat sich immer blumen aus dem garten mit nach hause genommen. ich erinnere mich daran, daß wir den garten nie ohne einen gepackten beutel verlassen haben, und oben heraus guckte immer ein strauß in zeitungspapier eingewickelter blumen. vom garten bis zur wohnung meiner oma waren es damals nur etwa zwei kilometer, aber auch die zweihundertdreiundsechzig kilometer längere fahrt zu uns nach hause haben die osterglocken und traubenhyazinthen gut überstanden.

Dienstag, 8. April 2008

obstbrennstoff

etwas brennholz für den kaminofen gab der obstbaumschnitt auch noch her. und einige charaktervolle stücke zum verrotten in zukünftigen romantischen ecken des gartens, isjklar. und ja, ich weiß, die alte bank muß dringend erneuert werden, die steht nicht ohne grund so schief. aber doch schön, oder?

flechtzaun um flächenmulch


dieser flechtzaun und die füllung der fläche unter der fichte am unteren grundstücksrand sind in anderthalb tagen arbeit mit vier händen entstanden. einziges elektrisches hilfsmittel war eine stichsäge. na gut, den wasserkocher haben wir auch gebraucht, um zwischendurch mal kaffee zu kochen...

der gesamte obstbaumschnitt von fünf bäumen, die seit zehn jahren nicht mehr geschnitten worden waren, ist dafür verarbeitet worden. wir haben mit der stichsäge dickere äste als pflöcke zurechtgeschnitten und mit einem riesenhammer in den zum glück weichen, lehmigen boden gedroschen. die pflöcke in einer länge von rund siebzig zentimetern gucken etwa kniehoch aus der erde. danach wurde alles lange holz, immer gemischt dickere und dünnere äste, dort hineingeflochten. die form des zauns folgt der linie der fichtenkrone. der rest der zweige wurde kleingebrochen (zum glück mußte ich nur wenig zerschneiden, sonst könnte ich jetzt nicht tippen!) und auf die fläche hinter den zaun gebettet. dorthinein ging auch der gesamte staudenschnitt des gartens, heckenschnitt und totholz von der ligusterhecke uvm. die fläche kann noch einiges an material aufnehmen, z.b. das laub im herbst.

unsere nachbarn finden es schön, wohl deshalb, weil es ordentlich aussieht. wir nennen das gewollt, weil da eben nicht einfach nur zeug herumliegt, sondern die fläche abgegrenzt ist. jetzt kann das ganze in ruhe vor sich hin rotten und in ein paar jahren dann hoffentlich auch ein paar pflanzen raum bieten...

Montag, 7. April 2008

einfache erklärungen sind die besten

zum kaffeetrinken kurz beim bauleiter: ähem, sag ich, wir hätten da mal ein kleines problem zu melden. sozusagen. naja, wie soll ich es sagen? nach dieser einleitung guckt der gute geist des projektes mich mit höchst professionell-besorgtem blick so an, als würde er erwarten, daß ich ihm mitzuteilen gedenke, der, na, sagen wir mal, der dachstuhl sei gestern nacht zusammengebrochen. es hätte aber keine toten gegeben.

deswegen muß ich jetzt zum punkt kommen, na komm, du kannst das, tief luft holen und raus damit: in unserem badezimmer riecht es nach, öhm, pups!

mhm, sagt der mann: mhm. und zwingt mich, jetzt schon mit leichtem grinsen, mich zu wiederholen... achso, ja, achso, sagt er. ja, das ist klar, eure toilette ist ja auch noch nicht richtig angeschlossen!

achso, na dann, dann ist ja alles in ordnung.

montagmorgen schneeregen

nachdem wir gestern den ganzen tag an unserem totholz-flechtzaun arbeiten konnten, ist das heute nun wirklich kein gartenwetter. sondern das richtige wetter für, na, sagen wir mal: schuppen-feng-shui. all die pappen und kunststoffverpackungen unserer küchenmöbel stehen da noch herum und nehmen platz weg, den wir dringend zum stapeln von holz brauchen.

also alles ins auto und zum wertstoffhof der stadtwerke gekarrt: ich kann mich ja begeistern über einfache und reibungslose abläufe. rein ins büro, kurz angesagt, was wir haben, ran an die container, zeug reinschmeißen, erleichtert im wortsinne abfahren. herrlich!

danach dann noch flugs zum favorisierten second-hand-kleider-dealer, um endlich ordentliche gartenklamotten zu kaufen. wahrlich, ich kann nicht länger in meinen kochhosen durch die flora laufen, das ist mir zu albern. was nicht heißt, daß ich nicht in der lage wäre, extrem alberne siebziger jahre baumwollschürzen mit buntem beerendruck zu kaufen. doch, ja, richtig gehört! in so etwas ist schon meine oma durch die blümchen gerobbt. da kenn' ich nix. nur ein foto gibt es noch nicht - wiegesagt: heute kein gartenwetter...

Sonntag, 6. April 2008

die nachbarn, der gartenknigge und der weltfrieden

immer öfter kommt es jetzt auch zu begegnungen mit entfernteren nachbarn. ich bin ja sowieso eine fleißige grüßerin - das hat mir auch meine oma hildegard streng beigebracht. der gartenknigge sagt zwar, daß vorbeigehende den grundstücksbesitzer auf seiner scholle zuerst zu grüßen haben, ähnlich wie besucher in einem treppenhaus die bewohner zuerst grüßen sollten, aber wenn ein altes ehepaar an meinem garten vorbeigeht, sticht bei mir der respekt vor dem alter das besitzerrecht. und ich grüße.

das pärchen bleibt an der gartenpforte stehen: schön ist es geworden das alte gartenhaus! danke, sag ich, denn das ist die adäquate reaktion auf ein kompliment. das war viel arbeit im letzten jahr, sagt die frau, ihr mann sagt nichts, er guckt nur. ja, sag ich, das stimmt. und dieses jahr ist nun der garten dran! schön sagt sie: neben unserem grundstück ist ja so ein ganzer wuchergarten, aber wir können den besitzer nicht finden! der hat den garten geerbt, soll wohl ein berliner sein, aber gesehen haben wir den hier noch nie. das ist so schade!

ja, sag ich, furchtbar! und dann gebe ich ihr etwas, womit sie uns einordnen kann und was sie beruhigt und sage ihr, daß wir den garten von meiner oma übernommen haben. und daß ich schon als kind viel zeit hier verbracht habe. und wir deswegen so viel arbeit investieren, weil ich den garten und das häuschen so liebe. und weil es doch von meiner oma ist. ja sagt sie und lächelt: das ist schön! gutes schaffen!

das wird aber schön, sagt später unser unmittelbarer nachbar und meint damit den entstehenden flechtzaun. ich bin erleichtert, daß es gefällt. unsere nachbarn pflegen nun wirklich einen anderen gartenstil als den, den wir anstreben. umso besser, wenn es schnittmengen gibt, und die schnittmenge heißt: ordnung. so bald das totholz nicht irgendwie auf einem haufen liegt, sondern in diesem fall ein flechtzaun daraus wird, der eine totholz-fläche umgibt, ist alles in ordnung. gut und schön.

und der nachbarsfrau kündige ich später noch an, die in unserem garten zum teil recht willkürlich verteilten rosen in das beet zu ihrer gartengrenze umzusetzen, weil sie doch rosen liebt, dann hat sie auch etwas davon. dabei verschweige ich ihr, daß ich das durcheinander von farben, besonders rot und gelb gar nicht mag. ich aber die rosen nicht einfach töten will. sondern die idee hatte, sie eben zu ihr an die grundstücksgrenze zu setzen. dorthin, wo sie bisher klaglos alles unkraut akzeptiert hat, das von uns zu ihr herübergewuchert ist.

sie freut sich. und ich denke, daß ich auch deshalb mit dem farblich bunt durcheinandergewürfelten streifen zu ihr hinüber werde leben können. friede auf erden und gott ein wohlgefallen. und das, obwohl uns ein maschendrahtzaun trennt, an dem tatsächlich auch ein knallerbsenstrauch wächst. kein scherz!

Samstag, 5. April 2008

mit hummeln im hintern

und einem freien wochenende vor uns haben wir uns gestern abend entschieden, heute spontan in unseren garten zu fahren. hätten wir zum zeitpunkt unserer entscheidungsfindung nicht schon jeder das ein oder andere glas wein getrunken, wären wir wohl noch am selben abend aufgebrochen.

dieser vierzehntägige rhythmus wird sich nicht durchhalten lassen, und wir werden das auch nicht immer so wollen. aber im moment gibt es noch soviel arbeit im garten, der ja im baujahr 2007 sehr gelitten hat, daß wir am liebsten jeden freien tag hierher kommen würden. wir sind garten-verliebt und haben - ja, eben - hummeln im hintern. und im garten sowieso.