Dienstag, 22. April 2014

ist das kunst?

diesen würfelförmigen betonstein haben wir neulich - naja, nennen wir das mal: gefunden. ähem. zu meiner ehrenrettung darf ich sagen, daß die öffentliche anlage, aus der er stammt, demnächst abgerissen wird…

und jetzt steht das hübsche ding erst einmal auf unserer betonbank - und schien so leer.

also die eisenkugel, die wir vor jahren auf einem flohmarkt gekauft haben und die früher zum kugelstoßen benutzt wurde, hineingelegt. und vor dem wegrollen geschützt: sie sitzt auf einem kronkorken vom guten ehringsdorfer.

ich bin gespannt, ob es irgendeinem tier gelingt, die kugel von dort herunterzustoßen...

Montag, 21. April 2014

narzisse 'ich weiß auch nicht'

was für ein schönes, gerade aufgeblühtes gesicht! der duft allerdings ist noch viel betörender als der anblick…

und ich habe vergessen - und wahrscheinlich auch vergessen, es mir irgendwo zu notieren -, welche sorte das ist.

dabei mag ich botanische namen wirklich gern und besonders den aspekt, daß man mit den botanischen bezeichnungen überall in der welt genau weiß, worüber man spricht.

bevor ich etwas neues pflanze, recherchiere ich sehr gründlich und weiß dann auch den botanischen namen der pflanze. aber wenn das zeug erst einmal in der erde ist, vergesse ich viele botanische namen und besonders die sorten auch wieder.

ich habe im gartenhaus ein gartentagebuch, sehr schön mit dickem ledereinband (das geschenk eines freundes!), in dem ich mir notiere, was ich wann gepflanzt habe und weitere eventuell interessante gartendetails. aber auch das vergesse ich mitunter.

es gibt leute - und ich kenne einige davon persönlich! -, mit denen geht man durch ihren garten und sie können jede, aber auch jede pflanze beim namen und mit sortenangabe ansprechen. diese leute haben oft sammlergärten, und ich merke bei vielen davon, daß sie nicht meiner vorstellung von einem schönen garten entsprechen. müssen sie ja auch nicht - alles gut!

ich pflanze stauden, gräser und frühlingsblüher, zum teil auch gehölze auf wirkung. und vergesse viele botanische bezeichnungen. und darum heißt diese narzisse bei mir 'ich weiß auch nicht'.

quittenblüte

sorte 'vudonia' - wenn ich mich recht entsinne...

warnung vor dem gras!

ich so: wollen wir jetzt diese größere umpflanzaktion machen?
gartenherr: größere aktion? ein gras und dieses schweinequieken umzupflanzen - das ist doch keine große aktion! das geht doch ganz schnell, kein problem!

und darum geht es: molinia arundinacea 'karl foerster' (hier ein bild vom september 2012). dieses exemplar sollte umziehen, nämlich einfach an die andere seite seiner partnerpflanze, weil wir das metallregal auch auf die andere seite vom wasserhahn umziehen wollen - das domino-prinzip eben…

auf dem bild sieht man den großen ballen schon fast rundherum abgestochen, aber: er ließ nicht los! eine halbe stunde später, nachdem wir einen leichteren spaten schon verworfen hatten, weil sich das blatt umbog, die grabegabel auch zu brechen drohte; der gartenherr schon in vollem schweiß stand und ich nach einem zuckenden schmerz in der schulter schon fast aufgegeben hatte, erwog ich ernsthaft die option, die man bei gehölzballen anwendet: mit viel fließendem wasser nach und nach ausschwemmen.

der gartenherr wurde endgültig bockig: das ist ein gras und kein gehölz! das muß so gehen!
ich so: spitzhacke?
er so: nee, oder?
ich so: naja - der hebel hilft vielleicht ("gewaltig ist des schlossers/gärtners kraft, wenn er mit dem hebel schafft!").
also wurde zur spitzhacke gegriffen:
nicht in dieser position, sondern etwas später, als die spitzhacke direkt von vorn angesetzt und unter den wurzelballen geschoben war, und der gartenherr sich mit seinem ganzen gewicht, den spitzhackenstiel möglichst weit oben fassend, nach hinten warf - geschah es: der stiel brach.

der stiel, so dick wie mein unterarm, brach mit diesem typischen knallen, das wohl alle gärtner, wohl nur nicht von spitzhackenstielen, kennen. der gartenherr - wie immer bei solchen aktionen in guten arbeitsschuhen - machte einen schritt nach hinten, taumelnd, um sich abzufangen.

ich, direkt danebenstehend, konnte nicht eingreifen, aber in diesem moment abschätzen, daß hinter ihm genug platz auf dem wiesenstück blieb, damit er beim rückwärtsfallen mit dem schultergürtel auf der wiese aufkommen konnte, sich dann rollend über die betonkante mit einigen blauen flecken retten könnte und spätestens an der holzwand des anbaus sitzend ankäme. durchgeschüttelt und durchgerollt, aber unverletzt - der gartenherr ist nämlich ein profi im fallen, und das ist nicht ironisch gemeint. mehr als zwanzig jahre fallen üben hat vorteile - u.a. den vorteil, daß ich in solchen momenten nicht in panik ausbreche.

statt dieses filmes, der schon vor meinem inneren auge abgelaufen war, machte der gartenherr einfach noch einen taumelnden und ausgreifenden schritt nach hinten - und hatte sich, stehend nun, gefangen. menschen unverletzt, spitzhacke kaputt - 'karl foerster' unbeeindruckt.

erst nach weiteren zwanzig minuten stochern und fluchen löste sich der riesige ballen und war bereit, sich an seinen neuen pflanzort - nein, nicht heben, nur rollen! - zu lassen.

merke auf: molinia arundinacea 'karl foerster' auf schwere, lehmige böden zu pflanzen, ist eine entscheidung für's leben! vom umpflanzen ist dringend abzuraten! es sei denn, sie benutzen kraftmaschinen…

ps: schweinequieken nennen wir die pflanze, die zur familie der bergenien gehört. im englischen heißen die nämlich pigsqueak. und die sind nun wirklich ganz leicht umzupflanzen!

phlox statt dianthus

den pinkfarben blühenden phlox subulata an diese kante des stufenbeetes zu setzen, war ein experiment, weil ich wissen wollte, ob er dort wächst und mir besser gefällt als die dianthus plumarius, die ich ursprünglich als beetumrandung gepflanzt hatte.

ich wollte aber nicht auf gut glück das ganze beet mit phlox umranden, sondern eben erst einmal sehen, wie er klarkommt.

auf wenn die farbe ihn wirklich als brüllblume qualifiziert: mir gefällt er sehr gut dort jetzt in der zweiten saison. er kommt offenbar mit dem doch eher schweren boden in voller sonne besser zurecht als die dianthus - was ja auch zu erwarten war. dianthus plumarius auf diesem boden - da haben alle gärtner die köpfe gewiegt und dann gesagt: auszuprobieren! hab ich - kommt dann raus und phlox als komplette umrandung rein ins beet.

die stelle vor dem ende der betonbank, wo der phlox etwas schütter wirkt und kärglicher blüht: dort ist der boden eigentlich kein boden, sondern das frostsichere fundament der betonbank, bestehend aus verschiedenen verdichteten sorten kies.

Sonntag, 20. April 2014

ostergewitter

am abend nach einem tag ohne gartenarbeit bekommen wir noch großes schauspiel geboten: über dem gegenüberliegenden waldhang zieht eine gewitterfront auf und direkt auf uns zu.

wir beschließen, blitze zu gucken und draußen zu bleiben, bis es beginnt zu regnen. der regen setzt erst ein, als es dunkel wird und hält auch nachts noch länger an. ostern meint es gut mit unserem garten.

ostereier - immer selbstgefärbt

in der mütterlichen linie meiner familie gibt es eine ganz bestimmte art, ostereier zu essen:

das ei wird in zwei hälften geschnitten, das harte eigelb wird vorsichtig, so daß es "im stück bleibt", herausgenommen. dann werden die kleinen eiweißschüsseln mit etwas öl und etwas mehr essig gefüllt, das ganze mit salz und pfeffer überstäubt und die eigelb zurückgesetzt. nicht zu stark andrücken!

und dann in einem haps in den mund gesteckt!

ich habe das noch nie in einer anderen familie erlebt oder davon gehört - falls es jemand auch so kennt, würde ich mich über hinweisende kommentare freuen!

jeder, der es hört, sagt erst einmal: wie? nö! nach gutem zureden wird dann probiert - und allen schmeckt es.

ostersonntagsblick


Mittwoch, 9. April 2014

apfelblütenknospen

das ist malus 'evereste', ein zierapfel, der die schönsten blütenknospen hat, die ich kenne. die blüten selbst sind beim öffnen noch pink, werden dann rosa und in der vollblüte weiß.

ich denke, zu ostern werden wir ihn blühen sehen.

apfelblüte

die blüte von 'james grieve' - wir haben die sorte vor ein paar jahren einmal von zwei alten pomologen bestimmen lassen.

im letzten jahr hatte ich gar keine ernte und hoffe nun auf den diesjährigen september - es ist ein wirklich köstlicher apfel!

Dienstag, 8. April 2014

Montag, 7. April 2014

freudenfeuer mit freund

kurz nach sechs kommt der bautischlerfreund direkt von der arbeit zu mir in den garten. ich bin fertig mit dem rasenmähen und in ähnlich dreckiger arbeitskleidung wie der tischler - wir passen also ganz prima zusammen. er hilft mir, die feuerschale aufzustellen und auf einem freudenfeuer den trockenen staudenschnitt vom letzten aufenthalt zu verbrennen.

wir stehen also mit unserem flaschenbier in den händen am feuer und schwatzen; ab und zu greift der tischler - immer ohne handschuhe natürlich! - in den haufen mit dem trockenen zeug und wirft fröhlich so große mengen auf das feuer, daß die flammen gern auch mal zwei, drei meter hochsteigen.

ich mag das ja sehr gern: am feuer, mit bier und einem kerl, dem es egal ist, wie wir aussehen oder ob wir die haare schön haben. ich war schon als kind immer eher mit den jungs unterwegs; ich habe schon als kind gelernt, wie man richtig aus der flasche trinkt und daß man viel weniger spaß hat, wenn man ein zickiges mädchen mit schleifchen ist.

als alles verbrannt und es dunkel geworden ist, wechseln wir ins gartenhaus - ich hatte heute nachmittag schon zwei brät'l in bier eingelegt, die ich jetzt schnell in die pfanne werfe. das fleisch kommt jeweils auf eine scheibe roggenmischbrot, in die pfanne dann noch schnell eine ladung rucola, den ich mit etwas balsamico begieße, pfeffer, salz - fertig. dem tischler schmeckts.

und ja, auch das habe ich so gelernt: leute, die arbeiten und leute, die helfen, müssen gut essen. und (die meisten) jungs mögen eben fleisch. das darf auch bio sein - das merken die gar nicht.

pflaumenblüte vor dem fenster


vor dem ersten mähen des jahres