Mittwoch, 28. Februar 2007

zweites angebot

die zweite angefragte baufirma hat heute ihr angebot abgegeben: es ist fast um die hälfte günstiger als das erste. nun hab ich ja von meinem papa gelernt, daß man nie das teuerste, aber auch nie das billigste angebot akzeptiert. der jubel ist also verhalten, ich frage mich und den bauleiter: warum ist es so günstig? ja, die firma gehört einem uralt-kumpel meines vaters, aber nein, niemand von uns hat um einen freundschaftspreis gebeten...

die entscheidende frage aber ist jetzt: wann könnte diese firma anfangen?

Montag, 26. Februar 2007

back home

ich hab so muskelkater!
ich auch.

blumen aus meinem garten


letzte tat für heute:

strom auf mich ummelden. ob denn in nächster zeit stromverbrauch anfalle, fragt mich die nette frau bei den stadtwerken. in meiner vorstellung materialisiert sich eine armada strombetriebener baumaschinen und werkzeuge, geführt von grimmig entschlossenen, ameisenfleißigen handwerkern: oh ja, es wird verbrauch anfallen!

ob sie abschlagszahlungen - ach nein, sagt die stadtwerkefrau: wir schicken dann einfach die rechnung.

entscheidungen, entscheidungen

der windfang kommt komplett weg, ratzefatzeweg: einmal tief durchatmen! bist du sicher, werde ich gefragt, du kannst es dir auch noch länger überlegen. will ich aber nicht, habe ich schon, selbst mein papa hängt nicht dran, auch wenn er die villa hildegard nur mit windfang kennt: kommt weg, endgültig. es gibt nichts bewahrenswertes an diesem unpraktischen zusammengeschusterten ding, ich will stufen: einen dreiseitigen stufenaufbau zur haustür. und schluß.

ein gaswandheizer zusätzlich zum kaminofen ist doch eine gute idee, argumente wie wärme, bequemlichkeit und redundanz haben mich überzeugt. und hey!: ich will nicht mit rauhreif auf meiner bettdecke aufwachen, wenn ich auch mal im januar hier bin. mein energiesparbesessener bauleiter erlaubt mir sowieso nicht, mit strom wärme zu erzeugen - das vegetarier-argument (insider-anspielung) zieht bei mir immer.

drittens: wenn der strom dafür ausreicht, gibt es statt warmwasserboiler in bad und küche einen durchlauferhitzer für alles (warmes wasser darf ich mit strom machen!) - spart platz und zeit. letztes fachwort hat die elektro-firma, isjaklar.

viertens: zum offenbar störrischen problem der frostsicheren wasserversorgung wird der bauleiter höchstselbst mit dem vorsitzenden der wassergemeinschaft verhandeln. keine weiteren details so far, nur so viel: wäre doch gelacht! noch irgendjemand irgendwelche zweifel an der existenzberechtigung eines konfliktbereiten bauleiters? na? ich sag's ja!

profimaße


und so sieht es aus, wenn ein profi, sprich: architekt, vor ort die maße nimmt. der architekt, vom bauleiter angeschleppt zwecks zusammenarbeitstest an einem kleinen objekt (sic!), erweist sich als motiviert, dreckignorierend und furchtlos: mit hilfe eines alten wackligen bettkastens (sperrmüll!) und vier ihn sichernder arme krabbelt er sogar in den spitzboden und erscheint nach gefühlten dreißig minuten mit erstaunlichen ergebnissen wieder in der luke: einige sparren wären falsch herum eingebaut worden, quer statt hochkant... aha. guter mann.

bauleiter on tour

er will uns ein paar sachen zeigen, ob wir noch zeit hätten? wenn bauleiter so etwas sagen, lautet die einzig mögliche antwort: ja, gern! und los geht es auf sightseeing-tour zu realisierten projekten. wir sehen:

einen carport mit integriertem schuppen: lärchen-holzverschalung in horizontal und vertikal, schon leicht vergraut,

ein haus mit traditionellem rauhputz, dem man "die armbewegung des putzers" ansieht,

ein "schummel-iso-fenster" an der hofseite eines altbaus,

lasierte (nicht lackierte!) eichenholz-fensterrahmen und, zum guten schluß,

die eigene hausbaustelle des bauleiters in einem historischen haus mit tausenden beispielen für traditionelle bau- und ausbautechniken. lieblingsdetail: die "schwibbogen-steckdose" in der fensteröffnung - meine frau stammt aus dem erzgebirge, da haben die das alle!

und von den dort gerade mittagspause haltenden putzern einen kaffee gekocht und klappstullen angeboten. ergebnis: ich will lasierte fenster, keinen rauhputz und horizontal-verschalung für meinen badanbau.

und schummel-iso-fenster, statt kasten- und winterfenster. das wiederum wird meinem tischler gar nicht schmecken, aber er ist ein freund des bauleiters, also sollen die jungs das unter sich ausmachen... ich segne dann nur den kompromiß ab und zahle.

verabredungsgemäßes erscheinen

des im moment drittwichtigsten mannes (1. ehemann, 2. papa, 3. bauleiter) in meinem leben auf der baustelle. im schlepp einen unangekündigten architekten interessanten namens:

hier wird jetzt mal richtig durchgemessen!

Sonntag, 25. Februar 2007

was sind winterfenster?

mal sehen, was ich gelernt habe: winterfenster bestehen wie kastenfenster aus zwei hintereinanderliegenden flügeln. während aber bei kastenfenstern beide flügel fest in einem (kasten)rahmen sitzen und nach innen öffnen, öffnen die äußeren flügel von winterfenstern nach außen und sind nur in einen extra blendrahmen eingehängt. das heißt, daß man sie (also nur die äußeren winterfensterflügel) im sommer auch ganz aushängen (und in den keller stellen) kann. winterfenster haben zwar nicht die isolierleistung wie kasten- und erst recht nicht wie isolierfenster, schützen aber in der kalten jahreszeit doch erheblich besser vor wärmeverlust als einfachfenster. außerdem passen isolierfenster einfach nicht so gut in altbauten.

und ja, ganz klar, wir reden über holzfenster. kunststofffenster (drei oder zwei f?) gehen gar nicht. und morgen in der sendung mit der maus: warum man holzfenster nicht lackiert, schon gar nicht in dunklen farben...

kasten- und winterfenster gemischt

das ist das ergebnis der besprechung mit dem bautischler-freund, der mittags mal vorbeischaut. und alles neu, es lohnt nicht, die alten fenster aufzuarbeiten. außerdem werden sich die maße der fenster etwas verändern müssen, und die alten einfach-fenster passen auch nicht zu der leichten dämmung, die wir dem haus anpassen werden, um auch im kalten halbjahr hier sein zu können. also gibt es:

zwei kastenfenster an der südseite,
zwei winterfenster an der ostseite,
ein neues fenster für den bad-anbau
und
zwei kleine quadratische "schummel"-iso-fenster für beide giebel, die mittels gestänge angekippt werden können und von außen mit mückengaze-rahmen bestückt werden. so kann man das bis in den first geöffnete haus in heißen sommern gut querlüften.

hinfahren und aufräumen

hilft ganz wunderbar gegen den es-geht-noch-nicht-los-frust. also gestern hergefahren und heute aufgeräumt: sperrmüll von aufhebenswertem getrennt, keller von oben bis unten saubergefegt, einen großen teil vom baum- und strauchschnitt verbrannt und die alte, morsche hecke vor dem zaunfeld, das heraus muß, gerodet, steine geborgen. eroberung und aneignung des ortes, psychohygiene. schimpfende, im tieflug das grundstück kreuzende amseln. die entdeckung des tages: eine ganze sammlung alter im-nu-dosen. ich sags euch: irgendwo hier liegt auch noch das bernsteinzimmer begraben - wir müssen es nur noch finden!

Mittwoch, 21. Februar 2007

bergung der biber-

schwänze heute vollständig geglückt. unsere arbeitskraft wurde durch einen hinzuengagierten knecht adäquat vertreten. noch jemand, dessen name im abspann erwähnung finden wird, rubrik: special thanks.

Dienstag, 20. Februar 2007

zum zweiten und zum dritten

heute eine lakonische mail vom bauleiter: bei einer zweiten baufirma hätte er um ein angebot gebeten, einer dritten geht er morgen die villa hildegard zeigen.

Freitag, 16. Februar 2007

zu früh gefreut

von montag bis freitag gefreut, daß es nächste woche losgeht. gar nicht gefreut über schwere erkältung, aber was soll's... freitag dann in der mail eine gute und eine schlechte nachricht: das kostenangebot der baufirma für die sondierungsarbeiten ist ok (gute nachricht), aber die firma kann nun doch nicht nächste woche, sondern erst im april (schlechte nachricht!).

Montag, 12. Februar 2007

putzbeispiel

biberschwänze

ob wir alte biberschwänze für unser dach wollen, hatte der bauleiter noch gefragt. äh, ja, naja, müssen wir denn das dach auch jetzt machen? mhm. schön ist es nicht mit seinen grauen teerschindeln, aber noch dicht. beim nachrechnen komme ich dann allerdings darauf, daß diese dacheindeckung jetzt auch schon zwanzig jahre alt ist: es war ein geschenk zum 75. geburtstag meiner oma hildegard, geburtsjahr 1912.

aber ein dichtes dach aufnehmen? ach! nicht aufnehmen, sagt der bauleiter, das kann so bleiben, da kommt eine weitere lattung drauf, die dann die biberschwänze trägt. einfach gesagt. aha, sag ich. und er sagt: und dann brauchen wir auch von innen nicht zu dämmen und mit rigips zu verkleiden! ah! achso! das heißt, es könnten auch die sparren und die holzverkleidung sichtbar bleiben, weiß gekalkt natürlich, isjaklar. ja, sagt er, ganz genau, und außen drauf kommen die schicken alten biberschwänze. falls ich sie haben will?

ja, aber gern auch vorher ein kostenangebot, wieviel das dach dann kostet. außer den materialkosten (wird ein freundschaftspreis - sie kommen sozusagen von einem befreundeten dach) und den kosten für einen knecht, der beim bergen hilft.

54 minuten am telefon

... gehe heute nochmals mit einer baufirma zur villa... genaue absprachen arbeitsumfang für angebot notwendig... melde mich...

die mail kam heute morgen kurz vor zehn, eben dann fast eine stunde mit unserem bauleiter am telefon, um - na eben - den arbeitsumfang für ein angebot der baufirma im detail zu besprechen. das angebot kommt noch diese woche, nächste woche hätte die firma zeit, die ersten abriß- und sondierungsarbeiten, von mir archäologische grabungen genannt, zu machen. nächste woche schon, endlich, schon!

Montag, 5. Februar 2007

der nächste schritt

anruf bauleiter: morgen beguckt er mit einer kleinen baufirma, die er für geeignet hält, grundstück und haus. nein, er sagt nicht objektbegehung - danke! er sagt: handwerker haben oft gute ideen, ich frag' die immer gern. mhm, klingt logisch - macht man das nicht immer? oh nein, sagt der bauleiter, von architekten werden handwerker nie was gefragt...

es geht los!
es geht los!
es geht los!

der berühmte lachanfall

ich habe wirklich keine erinnerung mehr daran, warum mich der auftritt dieses kindes so zum lachen gebracht hat. und es ist auch nicht mehr herauszubekommen, wer von der familie in diesem moment auf den auslöser gedrückt hat. aber alle erinnern sich an das lachen. und die spielschürze.

das ist mein garten!

bautischler löchern

spätsonntagabendlich, beim bier: ja doch, lärche als verkleidung für den anbau wäre sehr schön. einheimisches holz und ja, stimmt, verwittert an der oberfläche silbrig-grau und schützt sich damit selbst. wie bekommt man die dielen weiß? mit einer mischung aus wachs und pigmenten. doch, das wird schon gut weiß, kann man auch gleich mit küchenarbeits- und tischplatte machen. die neuen dielen, die wir als ergänzung brauchen? kiefer oder fichte, mal sehen, was jetzt drin liegt, wahrscheinlich fichte.

die tür vom bad zur kellertreppe? nix aufwendiges, sieht man eh kaum, kann ruhig baumarktware von der stange sein, falls das maß paßt. lieber dort geld einsparen, was man an anderen ecken einsetzen kann, die mehr im blickfeld sind, sagt er.

bei horizontaler verkleidung des schuppenanbaus muß für die schuppentür ein türrahmen gebaut werden, der von innen an der konstruktion sitzt. dann kann die tür von außen nur ausgeschnitten aussehen - kein problem!

und: jaja, du bekommst eine haustür mit fenster, schon gut, jaja! und dann geht er ins bett...

Sonntag, 4. Februar 2007

die frau mit den tulpen

französische tulpen genau gesagt! da sie die schneeglöckchen in meinem garten gelassen hat, fiel die wahl auf diese extroordinären, meint: besonders langstieligen tulpen. von denen ich dann erst einmal fünf zentimeter abschneide und mir damit einen berechtigten rüffel einfange. ich banause!

Donnerstag, 1. Februar 2007

die frau mit den schneeglöckchen

ob sie mir ein sträußchen schneeglöckchen mitbringen solle, fragt die freundin. sie ist zur villa hildegard gefahren, um ein paar kleine dinge für mich zu retten, von denen die meisten aber fort sind. dann gehörten sie wohl doch noch der pächterin...

sie steht in meinen garten und ruft mich an und fragt, ob sie mir schneeglöckchen mitbringen soll, weil sie in ein paar tagen zu uns kommt. und noch viel mehr als über diese frage, die einer floristin wohl gut zu gesicht steht, freue ich mich einfach darüber, daß sie dort ist. durch den garten und das kleine haus geht und sich umsieht und ich sie bitten kann, das haus zu grüßen von mir.

und es ist mir ganz gleich, ob jemand anderes es albern findet zu glauben, was ich glaube: das häuser und gärten menschliche gesellschaft brauchen, daß man sie nicht zu lange allein lassen darf, weil sie sich sonst mit einsamkeit und traurigkeit vollsaugen und in der zeit verloren gehen.

und meine freundin findet das nicht albern, überhaupt nicht, und es ist gut, nicht nur einen bauleiter zu haben, der bald seine handwerkertruppen schickt, sondern auch einen menschen, der das haus ein bißchen streichelt von zeit zu zeit: alles wird wieder gut...