Dienstag, 23. September 2008

mistwetter und plan b

es ist ganz hoffnungslos: es regnet heftig und ohne unterlaß die ganze zeit. es ist überhaupt nicht daran zu denken, jetzt eine größere aktion zu starten und die wegbegleitenden beete vor- und aufzubereiten, um dort das letzte viertel der pflanzen einzusetzen. unter anderem müßte eine etwa ein meter lange und circa 50 zentimeter breite stelle im beet komplett von den wurzeln der gelbroten taglilie (hemerocallis fulva) gesäubert werden. gar nicht dran zu denken heute! einen riesenbusch rudbeckia roden - vergiß es! den im letzten jahr vom bagger geschundenen aruncus an eine bessere stelle umsetzen - hirngespinste!

wenigstens fackelt der ex-bauleiter, der spontan zum zweiten frühstück erscheint, nicht lange und buddelt sich eine pfingstrose aus, die ich seiner frau überlassen möchte und schon lange versprochen hatte. der september soll ja die beste zeit zum umpflanzen von päonien sein. außerdem bringt er mir als geschenk einen großen sack voll grobkörnigen sandes mit, den ich eigentlich zur bodenverbesserung unseres recht schweren bodens in den beeten benutzen wollte - wenn ich denn könnte, wie ich wollte.

ich will, das wetter will nicht; also schlagen wir die restlichen pflanzen vor dem uraltkompost in etwas komposterde ein, die wir tatsächlich finden, als wir die alte umgrenzung der rotte abbauen und dann dort ein bißchen herumwühlen. es ist der notfallplan b, aber es geht jetzt nicht anders. da es ja so reichlich regnet, hoffe ich, daß die pflanzen die nächsten drei wochen durchhalten, bis wir wieder im garten sind. wenn ich dann aber kein trockenes wetter bekomme, fange ich an zu heulen! heute geht es gerade noch ohne tränen ab...

Montag, 22. September 2008

gartenglück sieht anders aus


fast den ganzen tag über regnet es. die pappe am rand der terrasse ist zur wellpappe geworden. an rasenmähen ist nicht zu denken, also habe ich auch kein mulchmaterial, um die nackte erde um die pflanzen herum abzudecken.

am späten nachmittag gibt es noch einmal ein zeitfenster von knapp zwei stunden, das wir nutzen, um vor der thujawand zu unserem nachbarn ein paar pflanzen in die erde zu bringen. an großflächiges umgraben dort ist unter diesen umständen nicht zu denken; wir graben lediglich unter großer mühe pflanzlöcher, was bei dem regenschweren und lehmigen boden und den ganzen baumwurzeln dort schon eine herausforderung ist.

am ende haben wir dort die hortensie von meiner freundin, kugeldisteln, perovskia, eisenhut, knautia, echinacea und herbstanemone im boden. aber eben nicht in einem definierten beet mit abgrenzung, sondern, naja, eben im boden. ich habe noch keine ahnung, wie das dort aussehen wird, ich denke, ich muß, wenn wir das nächste mal hier sind, die fläche zwischen den pflanzen dick mulchen, und so versuchen, die beikräuter und wiesenpflanzen zu unterdrücken über den winter. gartenglück sieht anders aus, aber wenigstens sind wieder ein paar pflanzen wenn nicht gerettet, so doch mit einer chance zum überleben ausgestattet. gewässert wird ja alles sehr gut...

Sonntag, 21. September 2008

die pflanzsaison ist eröffnet!


letzten mittwoch hatten wir, wie versprochen, aus einem wunderschönen garten an unserem wohnort ganz viele pflanzen geschenkt bekommen. mit drei menschen, gepäck und dem ganzen grünzeug war unser auto auf der fahrt hierher gut ausgelastet und roch einfach fantastisch, weil sich auch viele kräuter darunter befanden.

da das erhoffte gute wetter erst heute nachmittag um zwei einsetzte, haben wir überlegt, erst einmal an einer einfachen stelle im garten zu pflanzen. der streifen direkt unterhalb der terrasse bot sich an, weil dort nur der bienenfreund und ein paar beikräuter wuchsen. diesen ganze bereich zwischen terrasse und dem bewuchs vor dem zaun wollen wir ja schritt für schritt wieder so anlegen, wie er früher bei meiner oma gewesen ist: sie hatte dort quer zum hang schmale nutzbeete angelegt, mit festgetrampelten wegen dazwischen und mit brettern als beetbegrenzung abgefangen.

also entsteht ein musterbeet, das auch breit genug ist, um auf dieser fläche unsere geplante feste bank zu plazieren, die wir vielleicht im nächsten frühjahr anschaffen. unser traum wäre ein circa 3,50 langer, liegender quader aus gabionenkörben, die mit robinienholz als sitzfläche belegt sind, fünfzig zentimeter tief und breit. damit wäre die terrasse abgegrenzt, man könnte aber noch drübergucken und hätte außerdem genug sitzfläche, wenn mal ein paar mehr leute da sind.

der streifen für die bank wird mit pappe abgedeckt und so gemulcht, in das beet kommen verschiedene kräuter und nützliches, alles schön grell beschriftet - so lernt es sich besser. na, keine angst, diese gelben schilder bleiben nicht für ewig! wir haben verschiedene thymian-sorten, oregano, borretsch, pimpinelle, brutzwiebeln, schnittknoblauch usw. usf. rosmarin, thymian und goldmajoran, die ich im mai in das beet am weg gepflanzt haben, ziehen auch hierher um, wobei der majoran so stark gewachsen ist, daß ich aus einer nun schon vier pflanzen teilen kann.

was soll ich sagen: den nachmittag über regnet es nicht, der gartenherr hat das beet so regenwurmschonend wie möglich vorbereitet, ich hocke auf der pappe und kann pflanzen in die erde bringen, meine freundin frau eckermann (kleiner insiderscherz!), die zum ersten mal mit hier ist, protokolliert im gartentagebuch auf das genaueste sortenname und pflanzplatz, zwischendurch gibt's kaffee und kuchen und geburtstagsanrufe, und für heute abend sind freunde angekündigt, die zwiebelkuchen und kürbissuppe mitbringen - what a perfect day! und im letzten tageslicht taucht auch noch papa auf und schenkt eine akku-heckenschere. eine gute, isjaklar...

geburtstagsfrühstück mit übernachtungsgast


wie sich herausstellte, gebührt der dank für die pflaumenmarmelade nicht nur der floristenfreundin, sondern auch dem bautischlerfreund: sie hat die pflaumen geerntet und er hat die marmelade gekocht. und zum glück hat eine filiale unserer favorisierten kleinstadtbäckerei auch am sonntag geöffnet, so daß wir nicht nur frische brötchen, sondern auch kuchen für den nachmittag haben.

Sonntag, 14. September 2008

hilde und anna am fenster


mein vater schickt mir alte fotos, die er gefunden und eingescannt hat. am fenster des gartenhauses stehen meine oma hildegard (links) und meine uroma anna. abgesehen von den zwei alten damen zeigt das foto aber so viel vom garten und vom gartenhaus: da waren mal richtige ziegel auf dem dach, so, wie es heute wieder ist. nur ist unsere ziegeldeckung heute in einer anderen art; hätten wir das foto früher gesehen, hätten wir natürlich so gedeckt, wie es damals war!

das rätselraten und erinnern, ob in dem beet vor dem eingang mal große steine lagen oder nicht, hat jetzt auch ein ende: da waren steine. und die müssen da heute noch sein, das beet ist nämlich jetzt ein regelrechter hügel - wir werden also eine archäologische suchgrabung starten. an den kleinen baum, der dort auch steht, kann ich mich beim besten willen nicht erinnern. die pflaume auf der terrasse steht ja heute noch, und man sieht auf dem bild auch, daß schon damals einer ihrer verlorenen äste einen stummel hinterlassen hatte, auf dem heute noch die meisen sitzen und die sonnenblumenkerne aufknacken.

und meine erinnerung daran, daß meine oma den bereich unterhalb der terrasse in querstreifigen beeten angelegt hatte, stimmt auch, und ebenso, daß diese beete mit aufrecht stehenden brettern, die von erdnägeln gehalten wurden, abgegrenzt waren. links neben dem haus sieht man noch den alten bretterzaun, dort steht heute die hohe ligusterhecke und schirmt uns zu den nachbarn ab.



dieses foto muß älter sein: es gibt noch läden am fenster! auf dem bild oben sind sie weg. und der wein muß später dann heruntergeschnitten worden sein, hier berankt er noch die ganze wand, oben ist er wohl gerade stark zurückgeschnitten worden. und auch hier steht neben meiner deutlich jüngeren oma hildegard meine uroma anna am fenster, die mir immer, wenn ich sie besuchte, ein butterbrot und dazu apfelschnitze mit zucker bestreut gemacht hat. wie glücklich die beiden aussehen; und wie glücklich ich bin, daß mein vater die alten fotos gefunden hat! wir wissen nur leider nicht, wann die bilder gemacht worden sind...

Montag, 8. September 2008

pflaumenmarmelade, unaufgefordert

hast du eine leiter, fragt die freundin am telefon. ähm, du meinst im garten? jaja, im schuppen! gut, sagt sie. warum, frag ich. na, ich will morgen nochmal in deinen garten und die restlichen pflaumen ernten, sagt sie. und: gestern hab ich mir nur den hocker genommen und deine schüssel und gepflückt, wo ich rankam und vier gläser pflaumenmarmelade gekocht.

oh! sag ich. schön, dann kommen sie nicht um, die pflaumen. ja, die müssen jetzt runter, sagt meine freundin. ja, sag ich, dann habt ihr ja genug pflaumenmarmelade, sehr schön! wir? wieso wir, sagt sie, die ist für dich! für mich, wieso für mich, nö oder, du kannst doch nicht für mich meine pflaumen ernten und marmelade kochen und die mir dann auch noch schenken! die eßt mal schön selber auf!

ach quatsch, sagt sie, wir essen kaum marmelade!
na gut, sag ich, dann bezahle ich in rotwein!
nö.
doch.
ach quatsch!
doch. doch!
na gut. sagt sie. wenn's sein muß...
muß sein, sag ich, punkt.

Mittwoch, 3. September 2008

foersters garten anfang september



das kann man gar nicht glauben, oder? ohne jeden weiteren kommentar...