Mittwoch, 19. Oktober 2011

herbstgarten mit amselabschied


ein einziger tag im garten jetzt reicht, um das nachzuholen, was beim letzten besuch liegengeblieben ist: den "rasen" zu mähen. es regnet nicht, ab und zu läßt sich die sonne blicken, und unser alter, aber sehr robuster mäher wird auch mit feuchtem schnittgut fertig - es trocknet einfach nicht mehr ganz ab zu dieser jahreszeit.

dies ist nicht unser saisonabschluß, wir werden anfang november noch einmal kommen, um zwei bäume zu pflanzen und unsere verbliebenen thujawände einkürzen zu lassen. aber es liegt schon viel abschied und ruhe im garten; und wenn ich nicht frieren will im haus, dann darf ich den kaminofen jetzt nicht mehr ausgehen lassen. nachmittags habe ich sogar zeit, "eine runde um den block" zu laufen und die gartenbesitzer zahlreich bei der herbstarbeit anzutreffen: die späten äpfel werden gepflückt, die gemüsebeete umgegraben, der wildwuchs des sommers beseitigt.

es ist so schön, daß es beinahe perfekt ist. aber unser garten wirkt leer ohne amseln - ja, alle amseln sind fort, ich treffe den ganzen tag keine einzige an. sind sie alle tatsächlich diesem virus zum opfer geworden?

Montag, 10. Oktober 2011

blühen im asternbeet


mein neues asternbeet in seiner ersten blüte: hier stand die fichte, die im letzten winter entfernt wurde und deren stumpf noch in der erde ist. im april hatte ich gepflanzt und war sehr gespannt, wie sich alles entwickeln würde. am vorderen rand des beetes sind 'herbstgruß vom bresserhof' (rechts an der kürzeren seite) und 'prof. kippenberg' deutlich größer als 35 bis 40 zentimeter geworden und haben alle lücken zwischen sich zugewachsen.

die dahinter gepflanzten höheren astern blühen liegend, und das ist natürlich meine schuld, weil ich ihnen keine stützen gegeben habe. ich konne mir einfach nicht vorstellen, daß sie diese schon in ihrer ersten saison brauchen würden. in der nächsten saison gibt es also von anfang an stützhilfe. dazwischen sieht man, aber nur, wenn man näher herantritt, das gesunde laub riesiger löwenzähne, die dort trotz fleißigen mulchens und jätens in den letzten wochen gewachsen sind.

dennoch bin ich sehr erfreut über dieses beet, die farben passen wirklich sehr schön zusammen und alles blüht zur richtigen zeit - wir sind nämlich jedes jahr am zweien oktoberwochenende hier in unserer gartenstadt.

Sonntag, 9. Oktober 2011

es war einmal...

eines der schönsten komplimente erhielt ich heute von der freundin einer freundin, die das erste mal bei uns im garten ist, sich überall umschaut, durch unser kleines gartenhaus geht und dann sagt: das ist wie im märchen!

und als ich das später meiner erntefreundin erzähle, sagt sie: ja, es ist ein märchen!

(foto vom 7.10.2011, 09:23 uhr)

Freitag, 7. Oktober 2011

im gelände

bevor wir uns in den rummel des jährlichen stadtfestes stürzen, wollen wir uns doch erst einmal um ein paar gartendinge kümmern: um zehn kommt der baumpfleger, beguckt sich die beiden ungefähr acht meter hohen thujawände, die wir hier noch haben und ermuntert uns, diese nicht nur um zwei oder drei meter, sondern noch stärker einzukürzen. er macht eine handbewegung kurz über seinem kopf: so hoch reicht doch als sichtschutz! der mann hat recht und er ist über zwei meter groß!

später am tag bestätigt er per mail unseren wunschtermin anfang november und schreibt, wieviel geld er für das beschneiden von zwei thujawänden und den abtransport des schnittgutes möchte. und ich frage mich einmal wieder, wovon der mann eigentlich lebt...

dann kaufen wir noch schnell ein neues kompostsieb, und das tun wir natürlich in der ältesten eisenwarenhandlung der stadt, nicht im baumarkt! danach geht es über den berg zum baumschuler. auf dem tisch mit den kleineren gehölzen in ballen lehnt ein beschriebener zettel: bin im gelände. uns kommt ein älteres paar entgegen, sie zeigen über ihre schulter: der mann ist da hinten im gelände! kleiner tip: baumschuler besucht man mit ordentlichem schuhwerk, weil das gelände - sie wissen schon. und zweitens: geben sie ihrem baumschuler immer die hand, egal, wieviel erde an seiner klebt! sie zeigen damit respekt, schaffen vertrauen zu dieser oft sehr schweigsamen und scheuen spezies und bekommen endlich mal wieder eine hand zu fassen, die ihr leben nicht auf der computertastatur verbringt.

unser baumschuler spricht ja kaum, ich habe mitunter das gefühl, sprechen bereitet ihm regelrechte pein. aber er ist ein mann, und wenn ihn eine frau etwas fragt, dann antwortet er auch (weshalb sich mein gartenherr bei diesen begegnungen immer im hintergrund hält): sorbus, sag ich. einen, der nicht in den himmel wächst, einen mit etwas weniger gerbstoffen bitte (ich habe mich doch tatsächlich vorher belesen). edulis, murmelt er. ich so: oh ja, fein. so als buschbaum wird er ja nicht so groß, sagt er. ich so: oh nein, das geht nicht, stamm muß sein, muß ja kein hochstamm sein, ich will ja noch rankommen. hier, sagt der baumschuler und geht auf irgendeinen baum im gelände zu: hier, so hoch? ja gut, sag ich und er: muß ich mir aufschreiben. noch was? eine schöne sauerkirsche bitte. auch so wie der sorbus, mit stamm so groß wie sie? ja, sag ich, und verwickele ihn nicht in eine diskussion über die sorte, die sorte überlaß ich jetzt ihm, so.

noch was? ja, dieses mal müsse er bitte liefern, unser neues auto ist leider zu klein für bäume. da sagt der baumschuler: mhm, ich hab' auch ein neues auto. pause. aber das ist zum glück ein lieferwagen. kein problem.

hat der mann gerade einen witz gemacht? wahrlich, er grinst so ein ganz kleines bißchen. nicht zu fassen! ich brauche einen größeren garten, damit ich weiter gehölze bei ihm kaufen kann, damit er irgendwann -

oktoberblick

Donnerstag, 6. Oktober 2011

es war der schornsteinfeger

als wir ankommen, duftet das gartenhaus nach zwiebelkuchen und ist einundzwanzig grad warm! der ofen wurde geheizt, ein päckchen vom bäcker mit zwei stücken zwiebelkuchen liegt auf der küchenarbeitsfläche und eines der giebelfenster ist geöffnet. dabei liegt auch noch die hakenstange, mit der man bei uns eben dieses fenster öffnet und schließt...

und das ist schließlich der entscheidende hinweis, wer von den beiden freunden, denen wir solche liebevollen aktionen zutrauen, es gewesen ist: der exbauleiterfreund. gelernte schornsteinfeger wissen eben, daß feuer sauerstoff braucht, um zu brennen. und daß kaum etwas schöner ist, als in ein warmes gartenhaus mit zwiebelkuchenduft zu kommen - danke dir!