Samstag, 17. Mai 2008

letzte tiefbauarbeiten

wohin mit dem wasser vom dach? in einem garten, der manchmal wochenlang keinen menschen sieht, der wasser aus regentonnen auf die pflanzen kübeln könnte. aus tonnen, die wasser sammeln, aber mitten auf den wegen im weg stehen würden, weil unser gartenhaus nun einmal von wegen umgeben ist, die direkt an der fassade laufen. und in einem garten, der am hang liegt und damit alles wasser, daß oberirdisch abläuft, den garten aus dem garten schlämmt. die lösung lautet: unterirdische versickerung.

und die geht so: zwei gruben ausheben, die eine 1 x 2 meter, die andere 1 x 1 meter groß und jeweils ca. 70 zentimeter tief. dabei die wurzeln der fichte, die vor anderthalb jahren gefällt worden ist, unter verhaltenem fluchen und sehr mühsam durchtrennen und entfernen. nach dreißig zentimetern mutterboden kommt bei uns der lehm. super lehm! richtig toller lehm! mit dem man häuser bauen könnte, naja, zumindest putzen. brauchen wir aber jetzt nicht mehr, bauen oder putzen...

die gruben werden mit wasserdurchlässigem vlies ausgelegt. dann kommt eine lage kies hinein, dort drauf dann eine besonders gelbe schlange drainagerohr. das ist ein rohr, das kleine löcher in seiner außenhaut hat. dieses rohr nun schön in kies einbetten und zudecken. vlies darüber zusammenlegen. fertig! sagt der bauleiter und verschwindet mit dem helfer: den rest könnt ihr alleine!

die gruben mit an der seite gelagertem mutterboden wieder aufzufüllen, ist unsere aufgabe. den übrigbleibenden boden (ja, eben: anderthalb kubikmeter kies in den garten getragen bedeutet? genau: anderthalb kubikmeter erde sind übrig!) im garten verteilen, ist unsere aufgabe. aus brigade buddelflink wird ganz flink die vereinigung der rücken- und knieschmerzgeplagten gartenbesitzer.

der lehmige anteil des aushubs kommt hinter die thujawand an die grundstücksgrenze; das nachbargrundstück sitzt etwa 30 zentimeter höher als unseres, der hang ist dort mit einer steinkante abgefangen, und zwischen steinkante und thujawand liegt jetzt lehm. der gute teil des bodens gleicht einige baggerfahrrillen und andere abgesenkte bereiche aus, die entstanden sind, nachdem zum beispiel der graben für den wasseranschluß angelegt worden war. ja, alles wurde wieder fein aufgefüllt im letzten sommer, aber sowas setzt sich eben ein bißchen mit der zeit...

die so entstandenen flächen, wo der boden offen liegt, werden mit phacelia, vulgo bienenfreund eingesät und gegossen. und bei all dem jede menge fotos gemacht, damit wir auch in ein paar jahren noch wissen, wo unsere regenwasserversickerungsgruben liegen. und nicht gerade dort einen baum hinpflanzen.

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