meine nachbarn zur rechten und zur linken haben wohl den eindruck, daß ich ihrer fürsorge bedarf, weil ich zum ersten mal alleine für ein paar tage hierher gekommen bin. also werden die gluckenflügel ausgebreitet. zuerst schleicht sich mein nachbar mit einem lachsack an mich heran, als ich die minze unter den flieder setze und dabei wie eine verrückte buddeln muß, weil der boden hier auch noch steinig ist - da lacht plötzlich der lachsack einen meter neben mir und ich werde zu einem kaffee eingeladen. später warnt mich mein anderer nachbar, der gerade die spule meines rasentrimmers richtig aufwickelt, morgen könne es etwas lauter und länger werden, man feiere geburtstag. es gäbe aber auf jeden fall etwas vom grill für mich.
am nächsten mittag gibt es tatsächlich eine wurst mit senf und brot vom grill für mich, aber schon am mittag und von der lachsack-nachbar-ehefrau. als nächstes dann von der geburtstagsrunde am nachmittag einen teller selbstgebackenen kuchen, zu dem ich auch noch drei weitere leute einladen könnte. und das mit der erinnerung, daß es ja dann abends was vom grill gäbe für mich! ich frage, mit der ladung kuchen in der hand, ob ich das auch ablehnen könne, ohne, daß sie beleidigt seien - ich hätte heute schon eine wurst von der anderen seite bekommen. ja, klar, aber schade wär's...
am nächsten tag sage ich meinem nachbarn, das er mit dem "lauter und länger" noch ein bißchen üben müsse, ich wäre da anderes gewöhnt als ein bißchen federballspiel im garten und leute, die sich nett unterhalten und um halb zehn abends verschwinden. er lächelt: lieber einmal mehr gewarnt, gell! mhm. gewarnt bin ich jetzt, aber doch eher vor dem nachbarlichen willen, mein körpergewicht zu vergrößern.
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