Samstag, 2. November 2013

grenzproblem: liguster auf stock setzen

das ist unsere ligusterhecke am westweg. sie wächst direkt an unserer grundstücksgrenze und wird auf der anderen seite von unseren nachbarn geschnitten. die hecke haben wir geerbt und sie ist vor unserer zeit leider sehr schlecht gepflegt worden. das sieht man im nächsten bild besser:
die hecke ist unten verkahlt, weil sie nicht früh und konsequent genug beschnitten wurde; dadurch sehr kopflastig und sehr windempfindlich (das wetter und damit der wind kommen hier meist aus westen). wir müssen sie sogar mit einem strick davon abhalten, sich in den weg zwischen hecke und hauswand zu neigen. seit diesem sommer nun hatte ich den gedanken, die hecke auf stock zu setzen. der gartenherr hat sich nur langsam an den gedanken gewöhnen können, und auch die lieben nachbarn konnten ihre bedenken gegen diesen plan nur sehr schlecht verbergen, obwohl ihnen natürlich klar ist, daß ich sie nicht um erlaubnis fragen muß. aber vorwarnen - das muß schon sein unter guten nachbarn.
und so sieht das aus, wenn ein plan mit hilfe des journalistenfreundes (ein weiteres paar männerhände sind ein segen!) umgesetzt wurde.

ich hatte unseren baumpfleger bei der begehung im sommer um rat über die höhe des auf stock setzen gebeten: er machte eine geste in ca. 30 zentimetern höhe. auf diesem foto ist gut zu erkennen, daß auf höhe unserer terrasse es nicht nur die ligusterhecke auf unserer seite gegeben hat, sondern auch noch eine forsythien-hecke auf der seite unserer nachbarn steht.

den liguster von der forsythie zu trennen, war der schwerste teil; die jungs haben ordentlich zerren müssen, waren dabei aber so vorsichtig wie möglich. die forsythie ist auf unserer seite natürlich nun völlig verkahlt. auch zu sehen: ganz am ende ist die bei unseren nachbarn quer zum hang stehende thuja-hecke mit den jahren durch den maschendrahtzaun auf unsere seite hinübergewachsen. was mit dem liguster zusammen kein problem war - beide wurden einfach auf die selbe kante geschnitten.

nun gibt es dort einen vorsprung, den ich akzeptieren muß, denn thuja kann man nicht so weit ins alte holz zurückschneiden, wie es hier nötig wäre - sie treibt dann nicht mehr aus. wir werden also versuchen, sie ganz sachte und nur an den spitzen etwas zurückzunehmen; vielleicht können wir sie ja so mit der zeit etwas zurückdrängen.
hier von der anderen seite. im vordergrund sieht man den berg an ligusterschnitt, der hier zwischengelagert wurde.

unsere nachbarn waren ob des ergebnisses entsetzt - trotz vorwarnung. mir war das bewußt - und ich war auch entsetzt, wenn auch auf den effekt gefaßt. der eingriff ist gewaltig, für beide seiten.

und unsere nachbarn sitzen nun einmal gern ganz abgeschirmt hinter ihrer thujahecke. wir sitzen lieber auf unserer terrasse und genießen einen panoramablick, den wir nur an strategischen stellen mit deckgehölzen einschränken. aber über vorlieben, die nicht die meinen sind, habe ich nicht zu richten, jeder hat eben andere bedürfnisse, die er im garten zu erfüllen wünscht...

unser liguster scheint sehr vital und noch nicht zu alt zu sein; er wird austreiben, wir werden immer schön die hälfte des neuaustriebes zurückschneiden, um ihn von anfang an möglichst dicht zu bekommen. aber es wird jahre dauern, bis die hecke an der grenze wieder so hoch ist wie vorher.

Keine Kommentare: