Freitag, 21. März 2008

holunder und liguster am karfreitag

es gibt ja leute, die mögen holunder im garten nicht. ich mag holunder im garten jedenfalls lieber als sieben meter hohe thuja-wände. auch, wenn diese thuja-wand im moment noch einen teil des wenig schönen ausblicks auf die sammlung seltsamer schuppen unserer hinteren gartennachbarn verdeckt. holunder ist mir lieber, und so bin ich hocherfreut, als der gartenherr zwischen thuja-wand und gartenzaun einige tapfere holunder entdeckt, die dort unter ungünstigsten bedingungen aufgewachsen sind.

da hat man doch mal eine perspektive! und einen grund mehr, diese wand irgendwann einmal umzulegen, um dem holunder platz zu schaffen, damit er dann die häßliche aussicht verstellt. aber nicht heute, vielleicht im herbst. heute gibt es erst einmal nur etwas mehr licht und luft, weil alte, abgestorbene äste der thuja fallen und auch noch der alte metallene arbeitstisch meiner oma da herausgezerrt wird. keine ahnung, wer den dort hinten verstecken wollte.

die gartenarbeit in diesem stück garten hinter dem haus ist schwierig, weil dort der boden durch die bauarbeiten im letzten jahr bewegt wurde und nun so locker, aber ebenso feucht ist, daß man tief einsinkt, wenn man diesen bereich nicht umgeht. hier muß spätestens im april blumenwiesensaatgut drauf, damit nicht nur löwenzahn wächst. außerdem müssen wir darauf achten, nicht auf frühlingsblüher und pfingstrosentriebe zu treten, die in diesem garten überall auftauchen, als wäre das hier eine internationale versammlungsstätte der paeonia officinalis...

am nachmittag ist dann die ligusterhecke an der unteren grundstücksgrenze dran: der gartenherr weiht seine neue heckenschere ein! edward mit den scherenhänden muß sich warm anziehen, denn der mann beweist intuitives talent. dabei muß ich ihm immer wieder versichern, daß liguster hart im nehmen ist und auf keinen fall übelnimmt, daß er jetzt mal wieder eine ordentliche frisur bekommt.

ebenso wenig übel wird mir diese hecke wohl nehmen, daß ich sie von totholz befreie. es ist kaum zu glauben: leicht bemoost wie alles andere an dieser stelle stehen völlig tote äste in der hecke, haben keinen kontakt mehr zum boden, können aber von selbst nicht dort herausfallen. das meiste davon ist so tot, daß es unter meinem beherzten griff zerbröselt wie vampire, die die sonne trifft.

mach' doch mal eine pause, sagt der mann zur frau, aber in solchen situationen entwickele ich hartnäckigen durchhaltewillen: das mach' ich jetzt noch fertig! wie praktisch, daß ich meine totholz-flächenmulch-fläche genau hier neben der ligusterhecke unter der fichte angelegt habe, so kann ich die reste einfach neben mich werfen. am ende ist die hecke nicht nur sauber beschnitten, sondern auch im unteren bereich plötzlich ganz luftig und, naja, irgendwie leer. am späten nachmittag bekommt dieser bereich immer einige zeit sonne, und ich hoffe, die hecke treibt nun auch unten wieder aus. aber liguster ist ja hart im nehmen, gell?!

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