abends um halb neun im mai in der bar "zur einflugschneise": da kommen die arbeiterinnen aus dem dunklen stock und und machen pause im letzten licht. die wächterinnen nehmen es um diese zeit auch nicht mehr so genau: selbst sturzmutige anflugmanöver von spätheimkehrerinnen werden nur mit einem kurzen kopfstoßen sanftmütig quittiert. eine gruppe ist in ein intensives gespräch vertieft, der tag war berauschend: oh, ich bin so akelei! wo? südsüdost, dunkellila, sehr delikat! wo, ich hab's nicht verstanden. na schön, dann noch einmal, aber dieses mal genau auf meine flügel gucken, in ordnung?!
summmm, hups, verzeihung, daß ich auf dir gelandet bin! öhm, ja, naja, guck mal, wir hätten hier noch platz - die gruppe rückt auseinander: möchtest du ausruhen? ja, danke, aber sollte ich nicht schnell hinein? nein, alles in ordnung, die stocktemperatur ist im normalbereich, du kannst ruhig bei uns bleiben den moment. oh. gut, danke. wo sind denn die gelben hosen? um diese zeit - hör mal, längst alles abgeliefert!
hallo, so nicht, junge frau, ich bin keine königin, sie sind keine drohne, sie haben sich geirrt - aufhören, runter von mir! sofort! mit einem energischen flügelschlagen schüttelt die wächterin das gesummse auf ihrem hinterleib ab: contenance! ich muß doch sehr bitten!
die gruppe am tresen hat von all dem nichts mitbekommen, sie sind ganz in ihr krabbeln und putzen und kopfstoßen vertieft: alles gut? alles gut! ich gehe nur mal schnell nach der königin gucken -
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