nachdem wir heute nachmittag erst einmal allein den rückbaufortschritt (sic!) der villa hildegard beguckt haben, treffen wir uns abends mit unserem bauleiter:
als erstes gibt es ein nachtragsangebot der baufirma; bei der leistungsausschreibung für die abrißarbeiten gab es ein kleines mißverständnis, z.b. war der firma nicht klar, daß die komplette decke herausgenommen werden soll. und das war dann natürlich auch nicht mit kalkuliert im ersten angebot. das ist kein beinbruch und kommt eigentlich regelmäßig vor. jetzt also der nachtrag, ich schreibe zum zweiten mal: auftrag erteilt!
kommunikationsprobleme scheinen ein element des abends zu sein. ein beispiel: wir reden über die dämmung. die platten, die außen ans haus kommen sollen, wären ca. 7 bis 8 zentimeter dick. ganz schön fett, sag ich, ich hatte 5 zentimeter mißverstanden. geht's auch dünner? ja, sagt der bauleiter, mit schilfmatten. aber ich dachte, sagt er, das wäre nicht so euer fall... warum nicht, sag ich. schilf ist doch schön, nachwachsender rohstoff, sehr sympathisch, blablabla. und dünner, wie ich sehen kann, als ich die kiste mit verschiedenen stücken dämmmaterial zu sehen bekomme. also dämmen wir jetzt mit schilf.
außerdem bauen wir den anbau jetzt doch in holzständerbauweise, u.a. spart das wanddicke und schafft damit mehr fläche im bad - wir ringen um jeden quadratzentimeter.
wegen der lüftung im bad hat unser bauleiter-dämm-und-baugesundheits-spezialist noch so seine bedenken: ob wir nicht doch ein zweites fenster einbauen wollen? zusätzlich zur ost- auch an der nordseite? zum querlüften? nun sind fenster an der nordseite ja eigentlich nicht die erste wahl: diese seite ist kalt und dunkel. aber lüftung ist extrem wichtig bei einem haus, daß während des winters nur wenige male benutzt, dann aber geheizt und mit hoher luftfeuchtigkeit durch duschen und kochen versorgt wird. also denke ich jetzt über ein zusätzliches fenster im norden nach, das mich schrankstellfläche kostet, die anordnung der sanitärelemente beeinflußt, aber dafür die möglichkeit eröffnet, bei geöffneter badezimmertür durch das ganze haus durchzugucken. und mit sichtachsen bin ich ja berufsbedingt zu ködern...
das ganze bauprojekt enthüllt nach und nach seine sehr speziellen herausforderungen. besonders schwierig finden wir es, ein vertretbares maß für den aufwand zu finden, den wir treiben, um in der kalten jahreszeit das haus punktuell nutzen zu können. ich will und muß da ja nicht drei wochen am stück bei minus fünfzehn grad aushalten. es sind möglicherweise drei bis sechs wochenenden! das haus steht also normalerweise kalt da, inklusive aller konsequenzen für die wasseranschlüsse (ablassen bis zum hauptwasserhahn im frostsicheren keller, in trapse und ins klo frostschutzmittel geben). wenn ich komme, muß es schnell warm werden und ein bißchen bleiben, damit ich nicht morgens mit rauhreif auf der bettdecke aufwache. und während ich da bin und besonders, bevor ich gehe, muß ich alles gut durchlüften, damit sich nicht feuchtigkeit an den erkaltenden wänden niederschlägt und sich schimmel bildet. und das alles soll dann bitte auch noch unter wirtschaftlichen und ökologischen gesichtspunkten sinnvoll sein.
wir, besser gesagt hauptsächlich unser bauleiter und wir müssen also nun überlegen, wieviel - auch finanziellen - aufwand wir treiben für vielleicht sechs wochenenden im jahr. den rest der (warmen) zeit gibt es ja diese probleme nicht.
und dann müssen auch noch kommunikative mißverständnisse wie ich dachte, schilf ist nicht euer ding behoben werden... das alles geschieht im moment auch noch im luftleeren raum, d.h. wir haben noch keinerlei zahlen und wissen nicht, wie hoch der finanzielle aufwand für die verschiedenen varianten ist. dafür ist es wohl einfach noch zu früh.
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