am waschbecken stehend und zähneputzend kann ich durch das badezimmerfenster direkt auf unseren bienenstock gucken und heute morgen das einfliegen beobachten. der imker hatte uns gestern abend erklärt, daß sich die bienen nach ihrem umzug ja erst einmal neu orientieren müssen. wo bin ich, wo steht mein neues zuhause, wie finde ich hierher zurück?
ganz genau kann man es wohl noch nicht erklären, aber der sonnenstand ist dabei sehr wichtig. und so sehe ich, was der imker beschrieben hat: erst einige wenige kommen aus dem nun offenen flugschlitz gekrabbelt und fliegen dann los, bleiben dabei aber direkt vor der vorderseite ihrer kiste und fliegen in schwingenden bewegungen hin und her, die rückseite dabei zur morgensonne gekehrt, den kopf in richtung kiste. keine ahnung, wie das volk entscheidet, wer als kundschafter zuerst rausmuß, aber am anfang sind es wirklich nur wenige. sie schwingen vor ihrer kiste hin und her, und erst nach einer ganzen weile steigen die ersten in anfangs kleineren, dann immer größer werdenden spiralen auf und fliegen davon.
mittlerweile stehen wir zu zweit zähneputzend und staunend und gucken unseren bienen zu. und je wärmer es wird, umso mehr bienen trauen sich heraus. sie fliegen ja sowieso erst ab 15 grad, aber an diesem schönen karsamstagmorgen ist diese temperatur schnell erreicht worden.
der imker riet uns, in der einflugphase und überhaupt die ersten tage nachsichtig und tolerant mit den bienen zu sein: es wäre eben eine ungeheuer große umstellung, das volk noch königinnen- und damit mutterlos, eine situation, in der bienen doch etwas nervöser sind als sonst. im laufe des tages nimmt der flugverkehr zu, das einfliegen ist erledigt, und weder die bienen noch wir sind nervös. na gut, wir sind es auf keinen fall, bei den bienen kann ich es nur an ihrem verhalten ablesen. uns scheint jedenfalls, daß der reguläre flug- und sammelbetrieb konfliktfrei und sehr zügig aufgenommen wurde.
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