seit langer zeit wünschen wir uns schon eine möglichst massive sitzbank als abschluß der terrasse. im letzten herbst hatten wir dort ein kräuterbeet angelegt, dorthinein auch unseren kleinen malus 'evereste' gepflanzt, der irgendwann einmal die pflaume auf der terrasse als hausbaum ablösen soll. wohlweislich hatten wir bei der anlage dieses beetes aber schon einen ca. sechzig zentimeter breiten streifen für eine zukünftige bank unbepflanzt gelassen.
das problem war bisher immer der widerspruch zwischen wunschvorstellung und den finanziellen möglichkeiten. absolute traumvariante wäre ein travertin-monolith gewesen. wohlgemerkt: wir reden hier von vier metern länge! so etwas ist nicht zu bezahlen! und außerdem hätte so ein ding nur mit einem lastenhubschrauber in unseren garten gebracht werden können... naja. die nächste idee waren drei gabionenkörbe, die mit holzbohlen zu einer bank überbrückt werden, aber so richtig begeistert waren wir davon auch nicht. dann standen drei travertin-würfel, ebenfalls mit holzauflage überbrückt zur diskussion. immer noch viel zu teuer.
und dann, kurz vor unserem urlaub, fand ich durch zufall im internet das richtige: u-steine aus beton. die dinger werden hauptsächlich im tiefbau eingesetzt, z.b. für kabelkanäle. gibt es bei baustoffhändlern; wenn sie nicht auf vorrat da sind, können sie innerhalb weniger tage geliefert werden, weil fast jedes betonwerk des landes so etwas herstellt.
wir hatten unseren ex-bauleiter gebeten, uns bei planung, materialbeschaffung und bau zu helfen. allerdings waren wir dann doch überrascht, das das ganze projekt dann schon gleich in unserem urlaub und zwar in nur zwei tagen umgesetzt wurde:
am anfang steht das schachten eines 60 cm breiten, 4 m langen und ca. 45 cm tiefen grabens. das hat der gartenherr an einem sommerabend, als es nicht mehr ganz so unerträglich heiß war, ganz alleine bewerkstelligt. und zwar so lange, bis es so dunkel war, daß er nichts mehr sehen konnte. das foto habe ich dann am nächsten morgen gemacht.
der tag begann mit der anlieferung von schottermaterial, das in den graben gefüllt und mit dem frosch verdichtet wurde. dabei zitterten nicht nur die benachbarten pflanzen, sondern die ganze villa hildegard! sehr beeindruckend. parallel dazu wurden die stoßkanten der u-steine mit einer diamantflex abgefast. es war merkwürdig: sobald das geschehen war bei den zehn u-steinen, sahen sie plötzlich aus wie designerhocker! man könnte sie auch so verwenden: als wetterfeste hocker im garten. unsere sind 40 x 40 x 40 cm groß, und einer kostet übrigens um die acht euro netto! sogar in einer passenden farbe kann man die steine streichen, wenn man möchte. bei uns in den garten paßt der beton aber so, wie er ist, sehr gut.
auf das verdichtete schotterbett kam noch eine schicht aus bläh-schiefer, der aus der region stammt. darauf wurden dann, natürlich schön mit wasserwaage ausgerichtet, 40 x 40 cm große einfache betonplatten gelegt. und auf diese betonplatten wurden dann die steine gestellt. nix geklebt, nix eingemörtelt, einfach trocken draufgesetzt. das ging nur zu zweit, denn ein stein wiegt ca. 80 kilo. auf dem bild sieht man den gartenherrn und unseren wunderbaren helfer gerade den schlußstein setzen.
und so sieht sie aus, unsere neue betonsitzbank. man kann auf dem bild gut erkennen, daß die konstruktion ein tunnel ist - mal sehen, wann die erste katze dort durchflitzt. wir haben uns bewußt dafür entschieden, weil wir es ganz witzig finden. es gibt aber auch betonsteine, die so geschlossen sind, daß man sie als endsteine einer solchen konstruktion benutzen könnte, um den tunneleffekt zu vermeiden. diese steine sind aber gleich deutlich teurer!
an beiden enden der bank haben nun die alten betonkugeln, die einstmals die längst abgerissenen pfeiler rechts und links der gartenpforte schmückten, einen ehrenplatz gefunden. mein vater hatte sie damals sichergestellt und uns im letzten jahr zurückgeschenkt. im moment gibt es noch einen großen kontrast zwischen den kugeln und der frischen bank. aber das wird sich verwittern...
aus diesem winkel sieht man, daß ich mit dem restlichen bläh-schiefer gleich das kräuterbeet gemulcht habe. direkt auf der südseite vor der betonbank, die sich tagsüber merklich aufheizt, und mit den füßen im warmen schiefer werden sich die kräuter dort noch wohler fühlen! und wir saßen die letzten urlaubsabende auf unserer neuen bank, mit einem sitzkissen gepolstert und einem glas wein in der hand, den rücken an die betonkugeln gelehnt und freuten uns, daß unser langjähriger traum so preisgünstig in erfüllung gegangen ist!
2 Kommentare:
Das mit den Betonsteinen ist ja eine grandiose Idee! Macht sich wirklich gut und gefällt mir sehr! Und dann noch so preiswert...muss ich mir merken!
Danke für den Post!
LG Susi
dankeschön! die bank ist ja mittlerweile sehr schön "eingewachsen", also die seite zur terrasse ist fein vermoost und das ganze hat eine "reife" farbe bekommen. beton ist einfach ein ehrliches material!
Kommentar veröffentlichen