Dienstag, 19. Juni 2007

das leben ist eine baustelle

was für ein tag! heute morgen um sechs weckt mich mein mann mit den worten: es regnet aus unserer küchenlampe! bei der frau über uns hat ein anschluß des heizkessels seinen geist aufgegeben: wir haben einen riesigen wasserschaden in unserer küche! auf dem boden steht eine pfütze, die halbe küchendecke ist naß, und es tropft durchaus nicht nur aus der lampe... die folgenden stunden geben sich nachbarn, vermieter und klempner bei uns die klinke in die hand.

und zwischendurch rufen immer wieder kunden an und wollen ausführliche beratung für die planung ganzer tage und ausführlicher stadtführungen...

zwischenstand nach erstbegehung: morgen kommt eine spezialfirma für trockenlegung: wahrscheinlich bekommen wir ein kühlschrankgroßes gerät, das wahrscheinlich 14 tage lang unserer küche trockensaugt. und der maler kommt auch, um für die versicherung einen kostenvoranschlag zu machen.

nebenbei ersteigere ich mal wieder etwas für die villa hildegard: diesmal zwei gartensessel. was soll ich machen - die versteigerung läuft eben heute aus, also muß ich mich darum auch noch kümmern.

gegen mittag wundern wir uns, daß wir schon mehr als sechs stunden auf sind und noch so viel vom tag übrig ist. ja, richtig, wir sind normalerweise nachtigallen und keine lerchen! nachmittags schickt der bauleiter fotos, die er schon am vergangenen freitag in unserem garten gemacht hat, und siehe da: die tagebaulöcher sind verfüllt! der weg zum haus ist wieder sichtbar und das fundament für den anbau ist fertig. was für ein lichtblick!

am abend, auf dem weg zu einer führung durch den park mache ich einen kurzen zwischenhalt in meiner lieblingsweinhandlung und bitte um einen kleinen schluck: auf diesen herrlichen tag! da kommt der finanzminister des landes herein, stöhnt, daß er eigentlich weniger trinken müßte, streicht sich über die füllige leibesmitte und kauft den wein, den auch schon friedrich der große bevorzugte.

der tag endet mit einer gruppe junger leute, die dann doch ganz interessiert und begeistert sind angesichts der abendlichen schönheit von park, kirche und schloß. die atmosphäre in den fast menschenleeren anlagen ist ein trost, aber sans souci bin ich im moment wirklich nicht...

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