Montag, 25. April 2011

helden mit blähschiefer

der zustand alles erledigt existiert ja in einem garten nicht. es gibt immer nur: das machen wir später mal. mal sehen. und dann gibt es momente, da sagt man: wir machen es gleich. jetzt. sofort. heute noch tauschen wir den kies um unser haus gegen den schiefer aus, der seit dezember in einem sack auf unserer terrasse hockt. naja: hockte. denn der gartenherr hatte gestern meinen wunsch erhört und das dicke ding versetzt, nach oben, in die kompostecke.

das war ein überflüssiger arbeitsgang, aber das wissen wir erst heute, als wir nach dem mittäglichen spargelessen bei papa zurück in unser gartengebiet fahren und einen gartenfreund treffen, der etwa zweihundert meter entfernt von uns eine dauerbaustelle auf seinem wohngrundstück unterhält. ich frag ihn: könn'se kies brauchen? so gelblich-weiß, geschenkt, frei haus geliefert? er so: wieviel? ich so: mhm, halber kubikmeter vielleicht. der mann macht seinem namen ehre und entscheidet in einer sekunde: ja, nehm ich! ich so: wir brauchen eine schubkarre. oder zwei. hab ich, könn'se kriegen, sagt der mann, der an diesem ostermontag natürlich in arbeitsklamotten und weißbepudert von baustaub unterwegs ist. wie eigentlich immer.

und so kommt es, daß wir dreizehn schubkarren voll mit kies aus dem spritzschutzstreifen um unser gartenhaus herausschaufeln. und der gartenherr dreizehn schubkarren voll zum nachbarn fährt. dummerweise leicht bergauf. und immer schön an den gemütlich kaffeetrinkenden, terrassensitzenden anderen gartennachbarn vorbei. die sich wohl spätestens nach der dritten karre voll fragen, wie lange er das noch machen will. und ja, ich muß zum teil auf den knien und mit einer kleinen handschaufel das zeug herausfummeln; besonders am westweg ist der streifen einfach zu schmal für großes gerät.

den blähschiefer hineinzufüllen macht dagegen große freude, auch, weil er viel leichter ist als kies. aber natürlich in erster linie, weil er schöner ist. viel schöner. kein vergleich! als wir nach vier stunden rackern auf unserer betonbank sitzen, können wir kaum die bierflaschen halten und zum mund führen: wir sind helden!

Sonntag, 24. April 2011

konsole und kartoffelpuffer

freunde machen ja sowas: man fragt sie, ob sie vielleicht einen steinbohrer mitbringen könnten und sie kommen mit bohrmaschine, akkuschrauber, passenden dübeln und schrauben. ehe wir hier bei euch rumsuchen... und helfen mit, eine alte porzellankonsole an die küchenwand zu schrauben, die ich eigentlich mal für unser badezimmer gekauft hatte. die aber viel besser in die küche paßt:

und dann gibt es - nicht als belohnung, dazu war der bautischlerfreund heute abend sowieso eingeladen - kartoffelpuffer vom rost mit schmand, bioräucherlachs und dill auf der terrasse.

ostergarten

der garten ist traumschön. eine kindheitserinnerung an frühlingstage mit oma hildegard, so viele jahre bewahrt, geträumt, zurück ins leben gerufen, behutsam verändert, ergänzt, im wachsen und werden, beglückend und befreiend, beruhigend, ein traum.

alle tulpen blühen. die, welche wir im letzten oktober als geschenk erhalten haben, so schön, in so wunderbaren farben und formen ausgesucht von der floristenfreundin, deren geschmack über jeden zweifel erhaben ist. und es blühen die tulpen, die jedes jahr blühen: in knallgelb, knallrot, knallorangefarben, gestreift, geflammt. brüllblumen. die sofort abgeschnitten und nein, nicht auf dem kompost entsorgt, sondern in einen eimer wasser auf die terrasse gestellt werden. mehr grausamkeit gegen diese fehlfarben bringe ich eben doch nicht auf.

sorgen macht mir bei unserer ankunft john downie: der junge hochstamm, im letzten herbst gepflanzt, zeigt nur wenige blattknospen. knospen! während seine älteren obstbaumbrüder in vollblüte stehen! er bekommt als erstes richtig viel wasser, und er dankt es während unserer ostertage mit deutlich beschleunigtem, wenn auch im vergleich immer noch kümmerlichen blattwachstum. diesem baum müssen wir in seiner ersten sommersaison ordentlich unter die äste greifen. und ja, ich bin der typ gärtnerin, der spricht und streichelt und die rinde küßt - umarmen kann ich den dünnen kerl ja noch nicht...

beim purpursalbei gibt es ausfälle, aber auch überlebende, das gleiche beim thymian; rosmarin mag ich eigentlich schon nicht mehr nachpflanzen, weil er jedes jahr auswintert. aber der gartenherr liebt ihn: rosmarin! für die kartoffeln! oder die käsestücke für den grill, auf rosmarinzweige aufgespießt! ja, ist ja gut, als könnte ich kulinarischen argumenten widerstehen: ich werde nachpflanzen. eine von vier lavendelpflanzen fast tot - das ist ja schon mal etwas. übrigens: vergeßt alles, was man über pimpinelle so liest. setzt eine pflanze in ein blähschieferschotterbeet vor eine sich aufwärmende betonbank, direkte südlage, volle sonne, gießt so gut wie niemals, und das ding geht ab wie schmidts katze und übernimmt das beet, wenn man nicht aufpaßt.

fast alle stauden sind voller leben, allen voran natürlich die wohl gut achtzig jahre alten pfingstrosen. der neugepflanzte phlox zeigt sich sehr schön; der von der nachbarin geschenkte rittersporn wird wohl ein kümmerling bleiben so ohne tägliches päppeln und wässern. eine gaura lindheimerii definitiv abgängig, wird aber ebenso wie ihre eventuell lebende schwester noch nicht rausgerupft. im beet an den stufen rupfe und zupfe ich quecken aus den dianthus plumarius, die schlecht, aber lebend über den winter kamen. helianthemum wächst, bis auf eine pflanze, jetzt ordentlich, nachdem ich sie im märz eine handbreit über dem boden - ratsch - zurückgeschnitten habe.

die pfirsichblättrigen glockenblumen sind wieder da, und zwar in regimentsstärke. letztes jahr hatte ich noch eine pflanze davon im garten, nachdem der bestand durch meine diversen beetsanierungen extrem dezimiert worden war. aber diese eine pflanze hat offenbar genug samen verstreut, um jetzt den halben garten zu erobern. lichtnelken und akeleien werden lästig, wobei erste sich leicht, letztere sich nur sehr schwer entfernen lassen.

und mit dem eisenhut, dessen dritte saison beginnt, könnte man eine großstadt vergiften, mein herz!

spätes osterei

ostersonntagmorgen

auferstehung

Samstag, 23. April 2011

schöner frühlingstag


amselumflötet, bienenumsummt, apfelblütenbeschneit.

einfliegen beim zähneputzen

am waschbecken stehend und zähneputzend kann ich durch das badezimmerfenster direkt auf unseren bienenstock gucken und heute morgen das einfliegen beobachten. der imker hatte uns gestern abend erklärt, daß sich die bienen nach ihrem umzug ja erst einmal neu orientieren müssen. wo bin ich, wo steht mein neues zuhause, wie finde ich hierher zurück?

ganz genau kann man es wohl noch nicht erklären, aber der sonnenstand ist dabei sehr wichtig. und so sehe ich, was der imker beschrieben hat: erst einige wenige kommen aus dem nun offenen flugschlitz gekrabbelt und fliegen dann los, bleiben dabei aber direkt vor der vorderseite ihrer kiste und fliegen in schwingenden bewegungen hin und her, die rückseite dabei zur morgensonne gekehrt, den kopf in richtung kiste. keine ahnung, wie das volk entscheidet, wer als kundschafter zuerst rausmuß, aber am anfang sind es wirklich nur wenige. sie schwingen vor ihrer kiste hin und her, und erst nach einer ganzen weile steigen die ersten in anfangs kleineren, dann immer größer werdenden spiralen auf und fliegen davon.

mittlerweile stehen wir zu zweit zähneputzend und staunend und gucken unseren bienen zu. und je wärmer es wird, umso mehr bienen trauen sich heraus. sie fliegen ja sowieso erst ab 15 grad, aber an diesem schönen karsamstagmorgen ist diese temperatur schnell erreicht worden.

der imker riet uns, in der einflugphase und überhaupt die ersten tage nachsichtig und tolerant mit den bienen zu sein: es wäre eben eine ungeheuer große umstellung, das volk noch königinnen- und damit mutterlos, eine situation, in der bienen doch etwas nervöser sind als sonst. im laufe des tages nimmt der flugverkehr zu, das einfliegen ist erledigt, und weder die bienen noch wir sind nervös. na gut, wir sind es auf keinen fall, bei den bienen kann ich es nur an ihrem verhalten ablesen. uns scheint jedenfalls, daß der reguläre flug- und sammelbetrieb konfliktfrei und sehr zügig aufgenommen wurde.

Freitag, 22. April 2011

ankunft der dreißigtausend

ob er heute abend das volk aufstellen könne, fragt der imker am telefon. er müsse nur warten, bis alle bienen heim im stock seien, es könne acht uhr abends werden. es wird halb neun und schon dämmrig, als er mit der kiste kommt: sie hätten sich heute zeit gelassen! die kleine kiste kommt an den platz, den wir ende märz vereinbart hatten. das flugloch, besser gesagt, der flugschlitz ist noch zu, aber er nimmt den deckel ab, um uns unter einer folie zu zeigen, das da wirklich bienen in der kiste sind.

sie hätten noch keine königin, aber es gibt starthilfe: einen rahmen schon gefüllt mit brut hat er ihnen mitgegeben, und die bienen werden jetzt selbst entscheiden, welche larve sie nun zu ihrer königin machen. durch füttern, sie füttern eine brutkammer mit - na? - gelee royal! und so entsteht ihre königin.

er hat auch ein protokoll geschrieben, das kommt unter den zinkblechdeckel, der wetterschutz ist. es wären ca. 30.000 bienen im stock, sagt er, und in den nächsten tagen müsse er aufstocken, denn eigentlich wäre eine kiste jetzt schon zu klein. nach einigen weiteren erläuterungen fährt er zurück zu seiner familie, und wir sind um 30.000 neue haustiere reicher.
(foto vom 24.4.2011)

traumerweiterung

heute abend, auf den warmen stufen unseres gartenhauses sitzend, das erste mal über eine erweiterung unserer gärtnerischen aktivitäten ernsthaft gesprochen. mehr wird nicht verraten - das hier läuft unter der rubrik "merkzettel". falls wir uns irgendwann einmal fragen, wann wir eigentlich diese bekloppte idee hatten...

karfreitagsblick

Montag, 18. April 2011

astern gegossen

es ist so schön, wenn man einfach einen freund anrufen kann und der sagt: ja, mache ich gleich. und fährt dann in unseren garten und gießt die astern. und zusätzlich auch noch das neu eingesäte stück rasen. dankeschön!

Sonntag, 10. April 2011

astern gepflanzt


solch ein foto läßt nicht-gärtner immer ratlos zurück. gärtner aber nehmen anders wahr. zum beispiel, wie weit auseinander zum teil die gelben etiketten im beet stecken: großer pflanzabstand, ah ja, dort stehen also die astern mit großem platzbedarf. gärtner sehen die trittsteine (ich weiß, schön ist anders!) und haben sofort eine vorstellung von der schieren größe des beetes. und sie wissen: hier will (und muß) jemand unkraut jäten, so lange, bis das beet so zugewachsen mit stauden ist, das unkraut kaum noch kommen kann. und gärtner sehen, daß die ligusterhecke nicht so groß ist, um anfang april um zehn uhr morgens das beet in schatten zu tauchen: gut, astern wollen sonnig stehen.

donnerstag und freitag habe ich hier gebuddelt, und ich habe dabei nicht geflucht. geflucht habe ich in den pausen, die ich machen mußte, damit mein rücken nicht durchbricht. aber während des grabens und unkrautentfernens habe ich mich gefreut über die amselfrau, die ihre fluchtdistanz zu mir bis auf einen halben meter verringerte und auf der fläche herumhüpfte. fette regenwürmer, die mit der grabegabel ans tageslicht befördert werden, sind eine starke motivation, wenn man eine einjährige amselfrau ist, die demnächst selbst nachwuchs großziehen wird...

am sonnabend und frühen abend dann habe ich gepflanzt, wobei das positionieren der pflanzen und trittsteine am längsten gedauert hat. in der erde sind die kleinen staudenballen dann ja schnell. und gärtner sehen übrigens auch, daß ich der typ geduldige gärtnerin bin; andere pflanzen so viele stauden, daß beete schon im ersten jahr dicht zuwachsen. im zweiten jahr müssen sie dann aber die hälfte der pflanzen wieder rausschmeißen, weil es zu eng wird. dazu bin ich zu geizig und zu mitfühlend. mit dem ersten wiesenschnitt, der wohl ostern anfallen wird, werde ich das beet mulchen. und den rest der saison jäten, jäten, jäten.

aprilblick

Samstag, 9. April 2011

gartendialog

"ich möchte leitstaude im astern-hochbeet sein."
"und, heißt du alma pötschke? oder bist du die schöne von dietlikon?"

Freitag, 8. April 2011

würzquelle

die kurzgebratenen lammfiletstücke, die den salat (rucola, kirschtomaten, artischocken, kalamata-oliven - keine paprika!) krönen, den der journalistenfreund und ich gerade verspeisen, wurden in der pfanne mit "hothot" gewürzt. und das bekommt man auf legalem wege bei der aromenwerkstatt.

wiesenprimeln


so soll es auf der wiese eines alten gartens im frühling aussehen, nicht wahr?! und nein, ich habe nichts damit zu tun. ich lasse nur.

das gute ehringsdorfer

der bautischlerfreund sitzt mit mir am kaminofen, wir schwatzen den ganzen abend, und halbstündlich sagt er: eins trinken wir noch und dann gehe ich!

charmanterweise steigt er dann immer selbst in den keller hinunter und bringt tatsächlich jedes mal nur eine weitere flasche mit nach oben. als er dann geht, ist es nachts um eins. nichts, nichts ist so wichtig wie gute vorratshaltung!

Dienstag, 5. April 2011

astern gekauft

im letzten herbst hatte ich auf der freundschaftsinsel und im foerstergarten asternsichtung betrieben: fotos gemacht, namen der sorten notiert, bei der staudengärtnerei foerster auf verfügbarkeit geprüft. und heute gekauft:

2 Aster NA 'Andenken an Alma Pötschke"
1 Aster NB 'Schöne von Dietlikon'
3 Aster NB 'Violetta'
3 Aster NB 'Blütenmeer'
5 Aster D 'Herbstgruß vom Bresserhof'
10 Aster D 'Prof. Kippenberg'

24 stück für insgesamt 44,80 euro. wie immer sehr gute beratung, dieses mal von einem schönen jungen gärtner, der mir verriet, daß er auch 'andenken an alma pötschke' im garten hat und sehr liebt. ich war erstaunt: ein mann, der pink liebt? ja, die wäre so richtig mädchenpink, aber wunderbar leuchtend, ein hingucker! ähm, ja, genau...