Montag, 30. April 2012

mit sima, ohne hexen

wir erwarten gäste, eine größere runde nach langer zeit und eine gute gelegenheit, das erste mal in diesem jahr bei sommerwetter den rost anzuheizen. endlich kommen einmal alle teller und gläser zum einsatz, und auch das von oma ererbte besteck reicht gerade aus.

der gartenherr hat sima gemacht, eine art zitronenlimonade mit hefe, die in finnland wohl traditionell zum 1. mai getrunken und dafür gleich eimerweise gebraut wird. die meisten unserer gäste trinken dann doch aber das gute ehringsdorfer - unser gartenbier.

Sonntag, 29. April 2012

die arbeit und der hühnergott

was wir so im garten machen? na, heute zum beispiel hat der gartenherr einen komposter aufgelöst, alles durchgesiebt und den frischen kompost in unsere zinkwannen gefüllt, damit diese bei unserem nächsten aufenthalt kürbispflanzen aufnehmen können:
am nachmittag hat er dann eine hakenleiste im schuppen angebracht, das lange garten-elektro-kabel und einen schaufelstiel repariert, werkzeug sortiert und eine geniale aufhängung für unseren neuen fadentrimmer im schuppen erfunden. ich habe derweil die erste clematis (viticella 'betty corning') in unserem garten an unsere wildpflaume und einen farn unter die rosa canina gepflanzt, welche ich zuerst von totholz befreit habe, damit ich besser unter ihr arbeiten konnte. alsdann staudenstützen für pfingstrosen gebaut; beete gejätet und mit dem wiesenschnitt von gestern gemulcht; den blähschieferstreifen rings um unser gartenhaus von löwenzahn und stinkendem robert befreit, unter der auflage der sitzgrotte den mal wieder dort hindurchwachsenden flieder und efeu gerodet und nebenbei den ganzen garten kräftig unter wasser gesetzt. gemeinsam haben wir unseren gartennachbarn besucht, bei dem wir hokkaido-kürbispflanzen bestellt haben; danach noch schnell ein paar steinplatten umgestapelt und uns dann noch um etwas kunst im garten gekümmert:



das ist unser neuer hühnergott: eine auf zaunhöhe abgesäbelte, wild aufgewachsene esche, der ich jetzt nach drei jahren hoffentlich den lebenswillen ausgetrieben habe; eine alte astschere, die wir im keller fanden; und daran einen lochstein - eben einen hühnergott gehangen.

baumplätze im raster II

hier noch einmal der selbe vergleich wie in diesem beitrag vom 19. april:
foto vom 29. april um 14.19 uhr
foto vom 2. mai um 9.29 uhr


ich kann mich immer gar nicht entscheiden, was mir eigentlich besser gefällt - der ungemähte oder gemähte zustand. das erste wirkt immer romantischer; aber wenn die wiese gleichmäßig kurz und grün ist, bietet sie einen klareren kontrast zu den bäumen und den staudenbeeten.

was gefällt ihnen/euch eigentlich besser?

Samstag, 21. April 2012

wasserstandsmeldung I

00070716
verbrauchsstand 00070408
(wasseruhr falsch herum eingebaut; differenz mitgeteilt)

neuer anfangsstand: 00070408
(abrechnung erstmalig im herbst 2013 für 2012)

sommerwasser

neben unserem "normalen" wasser, dessen leitungen frostsicher tief genug in der erde liegen, nutzen wir jetzt auch das sog. sommerwasser. das sommerwasserleitungsnetz war das erste hier im gartengebiet, wahrscheinlich auch schon in den dreißiger jahren verlegt.

die leitungen liegen nicht tief genug in der erde; also gibt es sommerwasser nur von april bis mitte oktober. die zapfstellen dafür liegen alle im garten, unser hahn an der hinteren grundstückgrenze. wir haben ihn in den letzten jahren immer mal kurz aufgedreht, um zu gucken, ob noch sommerwasser bei uns ankommt.

genutzt haben wir zum (seltenen) wässern des gartens einen anschluß unseres normalwasser, der sich im keller befindet. das war immer sehr mühsam, den gartenschlauch aus dem kellerfenster hinaus zu führen und auf der hut zu sein, daß während der bewässerung keine katzen oder igel in den keller schlüpfen...

so ist es nun viel einfacher, und die zusätzlichen kosten sind wirklich minimal. übrigens ist schwundzulage jetzt ein neues wort in unserem wortschatz...

schwarz auf weiß

ein amselpärchen ist zurück oder neu im garten, nachdem im letzten herbst plötzlich alle unsere schwarzen gartenbewohner verschwunden und wohl dem amsel-virus zum opfer gefallen waren.

ein lieblingsplatz vom amselmann ist unser alter gartenstuhl; der vogel sieht rund und gesund aus, genau wie seine amselfrau.

und endlich gibt es wieder schwarze tiefflüge quer durch den garten, während derer man das amseltypische gemecker hören läßt. und abends dann revierflöten - offenbar sind auch in den nachbarsgärten wieder amseln eingezogen.

Freitag, 20. April 2012

entscheidung für die kirsche

zwischen zaun und der thujawand, die uns zur terrasse unserer nachbarn hin abschirmt, wächst eine wilde kirsche zum licht hinaus. im letzten jahr habe ich von diesem einen ast, den ich eben nicht abgeschnitten habe, weil ich den willen dieser pflanze bewunderte, schon zwei hände voll kirschen geerntet.

die kirschen schmecken genauso wie die früchte unseres altbaumes und sind auch zur selben zeit reif - es ist also ein wild aufgewachsener sämling.

und wenn ich die blütenpracht in diesem jahr sehe, freue ich mich schon auf eine noch größere ernte in diesem sommer. nicht immer alles so schnell abschneiden: man bringt sich um überraschungen, schönheit und mitunter sogar um früchte! und um einen garten, der sehr romantisch aussieht.

bei diesem anblick kam mir der gedanke, daß ein garten nichts für entscheidungsschwache menschen ist, weil es die ganze zeit immerzu um entscheidungen geht: ist das unkraut oder ein erwünschter sämling? abschneiden oder wachsenlassen? umpflanzen oder am ort belassen? gießen oder abhärten? für tot erklären oder noch hoffnung haben?

jeder wird in seinem garten dafür eben seine balance finden, aber immer trifft man entscheidungen - die ganze zeit.

breitwegerich ist das ergebnis meiner faulheit

der vorbesitzer betritt meinen zauberhaften und blühenden frühlingsgarten und sagt (als erstes!): ich denke, du hast rasen gemäht? ich so: äh, ja. aber wie, sagt mein vater, die ganzen blumen sind ja noch da! (er meint die extrem niedrig blühenden gänseblümchen und einige löwenzahnköpfe.) ich solle gefälligst den mäher niedriger einstellen!

als nächstes zeigt er auf ein paar pflanzen breitwegerich in der wiese: die! die mußt du alle ausstechen! ich so: äh, ja - und wann?
er so: na, was machst du denn den ganzen tag?

und ich dummes kind - statt ihm ein werkzeug zum breitwegerich-ausstechen in die hand zu drücken, geb' ihm ein bier und erläutere, was ich die letzten anderthalb tage im garten gemacht habe: gemäht, umgepflanzt, gejätet, gegossen...

es ist so vergebliche liebesmüh', er versteht's ja nicht, er hat es noch nie verstanden: sein garten besteht aus rasen und koniferen und im sommer aus blühenden einjährigen, die er in töpfe pflanzt. und das alles hat er jeden tag direkt vor der terrassentür. und damit eines klar ist: sein rasen sieht so toll aus, so unkrautfrei und dicht und sattgrün, daß man am liebsten hineinbeißen möchte! wirklich wunderbar!

aber warum kann er sich denn nicht einfach freuen, wenn er in meinen schönen altmodischen garten kommt, in dem so viel mehr blüht als beim ihm? der immer noch - oder wieder - dem garten seiner jugendjahre ähnelt, an die er so schöne erinnerungen hat...

der gute kuchen von bäcker rose

das ist keine lösung für meine gartenrückenschmerzen. aber der zuckerschock hilft, den schmerz zu ignorieren und noch ein bißchen weiter durch die beete zu robben...

aprilmorgenblick


Donnerstag, 19. April 2012

es lebe das handwerk!

der rasenmäher klingt leiser, seit sein messer beim instrumentenschleifermeister war. so steht das auf dem abholungszettel; den oberen teil kann man abreißen und dem kunden mitgeben, der andere teil des zettels verbleibt in der werkstatt. so, wie seit fünfzig jahren schon. und die beiden scheren von oma, die durch unsachgemäße behandlung rostig und stumpf waren, sind wie neu. kommentar beim einliefern nach meiner frage, ob sich das lohnen würde: für fünf euro schleifen pro stück bekommen sie keine neuen - naja, es sei denn, sie wollen diese billigen... nein danke, das möchten wir nicht! ich will die von oma, wie neu!

baumplätze im raster



















und hier einmal der direkte vergleich vor und nach dem mähen: das foto oben ist um zwei uhr nachmittags aufgenommen, das foto unten um sechs uhr am frühen abend.

man sieht aus dieser perspektive auch sehr schön das alte baumraster, auf das die bäume in den dreißiger jahren gepflanzt worden sind und das wir in den letzten jahren ergänzt haben. dem oberen apfelbaum ganz links fehlt ein pendant, aber ein baum dort wäre eben sehr nah am haus und würde auch die bewegungsfreiheit auf dem weg einschränken. andererseits: gehölze kann man doch nie genug haben, oder? darüber werde ich jetzt bis zur pflanzzeit im herbst nachdenken...

gedrängtes wachstum

es ist immer wieder erstaunlich, wieviele pflanzen auf kleinstem raum platz haben. hier zu sehen: zwei pfingstrosen, die schon in ihre stützen hineinwachsen; tulpen und im hintergrund abgeblühte osterglocken; akelei und blühendes vergißmeinicht (myosotis). und im vordergrund rechts der sämling einer glockenblume (campanula persicifolia), die sich besonders gern in engen spalten ansiedelt.

akelei betrachte ich in meinem garten mittlerweile als unkraut; die sämlinge sitzen besonders gern direkt neben oder in anderen pflanzen und sind schwer zu jäten, weil selbst kleine exemplare schon stattliche pfahlwurzeln haben, an denen man die erde aufhängen könnte. besonders wohl fühlen sie sich im dichten filz meiner nelken (dianthus plumarius); dort habe ich oft nur die wahl, ihnen die kleinen blättchen abzureißen und zu hoffen, daß ich sie so dort besiege. und ja, ich kann ihr spottgelächter dabei hören!

der vorteil meiner akelei-schwemme: sie besetzen eben auch plätze, wo etwas anderes eingegangen ist. und dort lasse ich sie, bis mir etwas anderes einfällt. allerdings zahle ich dann später den preis des horriblen rodens...

weißer frühlingsgarten

bevor ich mähe, und damit den meisten gänseblümchem den kopf rasiere, noch schnell ein foto...