Sonntag, 23. März 2008

ostergabe


das sind fritz und auguste. ich hab sie eben erst getauft, kenne sie aber schon, seit ich mich erinnern kann. diese beiden kakaokannen aus den dreißiger jahren standen bei meiner oma hildegard ganz oben auf dem küchenbüfett. ich durfte sie nicht näher ansehen, ich durfte nicht mit ihnen spielen, in ihnen wurde mir nie kakao serviert. sie standen nur da oben und guckten nach oben.

nach dem tod meiner oma hat mein vater sie sich genommen - für ihn müssen sich wohl die selben frustierenden kindheitserinnerungen damit verbinden. aber heute hat er sie mir geschenkt, nachdem ich neulich mal nach ihrem verbleib gefragt und er abgestritten hatte, sie zu besitzen. merkwürdig, wie papas eben manchmal so sind, isjaklar. abstreiten, damit man dann überraschend schenken kann. ich nehm's als gutes zeichen: an ostern 2008 sind die guten geister in die villa hildegard eingezogen...

ostersonntag



gestern abend habe ich den osterhasen gesehen. er lief auf zwei beinen, sah aus wie die nachbarin und versteckte kleine bunte dinge im garten nebenan. hoffentlich gibt es einen plan b! "vom eise befreit sind strom und bäche..." mhm.

Samstag, 22. März 2008

ostern 1968 und 2008

es gibt ein schwarz-weiß-foto in meinem kinderalbum: auf der frontscheibe des trabbies meiner großeltern liegt schnee, und in den schnee hat jemand ostern 1968 geschrieben. vierzig jahre später am späten karsamstag abend, den wir bei unseren freunden verbracht haben, ist es dann soweit:
heute ist zu schlechtes wetter für gartenarbeit und damit die gelegenheit, endlich unseren waschtisch aufzubauen und das waschbecken anzuschließen. das ganze besteht aus einem alten krankenhaus-beistellwagen, den wir neu pulverbeschichten haben lassen, einem alten spülstein, den mein bruder im wald hinter seinem haus gefunden und uns geschenkt hat, und dem teil unserer mit linoleum bezogenen küchenarbeitsplatte, der für die küchenspüle herausgeschnitten werden mußte.

dem gestell haben wir die beine gekürzt, der platte eine bohrung für den abfluß verpaßt, dem waschbecken und uns einen neuen abfluß gegönnt und uns für eine weiße plastik-ablaufgarnitur entschieden, weil etwas verchromtes die blicke viel mehr auf sich gezogen hätte, als das weiße, das sich jetzt zwischen all dem anderen weiß völlig wegguckt. jetzt fehlt nur noch eine silikonfuge zwischen waschbecken und wand, aber die macht uns der tischler demnächst, weil er nämlich der silikonfugenweltmeister ist!

Freitag, 21. März 2008

holunder und liguster am karfreitag

es gibt ja leute, die mögen holunder im garten nicht. ich mag holunder im garten jedenfalls lieber als sieben meter hohe thuja-wände. auch, wenn diese thuja-wand im moment noch einen teil des wenig schönen ausblicks auf die sammlung seltsamer schuppen unserer hinteren gartennachbarn verdeckt. holunder ist mir lieber, und so bin ich hocherfreut, als der gartenherr zwischen thuja-wand und gartenzaun einige tapfere holunder entdeckt, die dort unter ungünstigsten bedingungen aufgewachsen sind.

da hat man doch mal eine perspektive! und einen grund mehr, diese wand irgendwann einmal umzulegen, um dem holunder platz zu schaffen, damit er dann die häßliche aussicht verstellt. aber nicht heute, vielleicht im herbst. heute gibt es erst einmal nur etwas mehr licht und luft, weil alte, abgestorbene äste der thuja fallen und auch noch der alte metallene arbeitstisch meiner oma da herausgezerrt wird. keine ahnung, wer den dort hinten verstecken wollte.

die gartenarbeit in diesem stück garten hinter dem haus ist schwierig, weil dort der boden durch die bauarbeiten im letzten jahr bewegt wurde und nun so locker, aber ebenso feucht ist, daß man tief einsinkt, wenn man diesen bereich nicht umgeht. hier muß spätestens im april blumenwiesensaatgut drauf, damit nicht nur löwenzahn wächst. außerdem müssen wir darauf achten, nicht auf frühlingsblüher und pfingstrosentriebe zu treten, die in diesem garten überall auftauchen, als wäre das hier eine internationale versammlungsstätte der paeonia officinalis...

am nachmittag ist dann die ligusterhecke an der unteren grundstücksgrenze dran: der gartenherr weiht seine neue heckenschere ein! edward mit den scherenhänden muß sich warm anziehen, denn der mann beweist intuitives talent. dabei muß ich ihm immer wieder versichern, daß liguster hart im nehmen ist und auf keinen fall übelnimmt, daß er jetzt mal wieder eine ordentliche frisur bekommt.

ebenso wenig übel wird mir diese hecke wohl nehmen, daß ich sie von totholz befreie. es ist kaum zu glauben: leicht bemoost wie alles andere an dieser stelle stehen völlig tote äste in der hecke, haben keinen kontakt mehr zum boden, können aber von selbst nicht dort herausfallen. das meiste davon ist so tot, daß es unter meinem beherzten griff zerbröselt wie vampire, die die sonne trifft.

mach' doch mal eine pause, sagt der mann zur frau, aber in solchen situationen entwickele ich hartnäckigen durchhaltewillen: das mach' ich jetzt noch fertig! wie praktisch, daß ich meine totholz-flächenmulch-fläche genau hier neben der ligusterhecke unter der fichte angelegt habe, so kann ich die reste einfach neben mich werfen. am ende ist die hecke nicht nur sauber beschnitten, sondern auch im unteren bereich plötzlich ganz luftig und, naja, irgendwie leer. am späten nachmittag bekommt dieser bereich immer einige zeit sonne, und ich hoffe, die hecke treibt nun auch unten wieder aus. aber liguster ist ja hart im nehmen, gell?!

Donnerstag, 20. März 2008

späte gäste am gründonnerstag

das erste essen für die ersten geburtstagsgäste in unserem gartenhaus steht bereit. wir haben den backofen und das kochfeld eingeweiht (auch, wenn wir die scharze-bohnen-suppe schon zu hause gekocht und hierher gefahren haben), ich habe mehr platten, als ich je brauchen werde, für den salat, die kerzen brennen, der wein ist entkorkt, das bier steht kalt im schuppen - nur die gäste verspäten sich um eine gute stunde. perfektion ist eben unmenschlich!

der erste geburtstag


nach nur zehn tagen sind wir schon wieder hier, um geburtstag und dann ostern zu feiern. das wetter: winterlich. der erste geburtstagsbesuch am morgen ist der essenkehrer - er hätte rauch gesehen und wolle mal nach dem rechten schauen. außerdem sei er eben mit seinem auto bis fast in den fluß gefahren und suche jemanden, der ihn rausziehen könne. können wir nicht mit unserem kleinen auto. macht nix, sagt er, ich finde hier schon jemanden. schön haben sie es hier, ja, der schornstein sei bei ihm angemeldet. wie oft er denn zum kehren kommen werde, frage ich ihn. naja, sagt er, wenn sie immer hier wohnen würde, käme ich einmal im jahr, kostet fünfzehn euro. aber so? ich lasse ihnen meine telefonnummer da, und wenn sie das gefühl haben, der schornstein sollte mal gekehrt werden, rufen sie einfach an. sprichts und ich übertrage beim abschied noch ein bißchen glücksdreck von ihm auf das geburtstagskind.

dann schnell zur werkstatt unseres tischlerfreundes fahren, um eine kiste brennholz zu erbitten. die letzte! sagt der freund, nehmt sie nur! weiter zum einkaufen, wo ich beim lieblingsbäcker meine schulden bezahle - meine freundin hat's vergessen, obwohl sie es beim letzten mal angeboten und ich ihr geld gegeben hatte, und wird sich dafür später in grund und boden schämen... sie kann sich sehr darüber ärgern, solche dinge zu vergessen. ich nicht.

ab in den blumenladen zu ihr, um gemeinsam mittag zu essen. sie öffnet eine flasche sekt für alle: schließlich sei gründonnerstag, jemand hätte geburtstag und überhaupt - prost! ich bekomme zwei helleborus-pflanzen geschenkt, die im wirtschaftshof unverkauft im regal dümpeln, nebenbei stellt sich heraus, daß eine angestellte der freundin mit dem essenkehrer verwandt ist, und uns fällt ein, daß wir beim lieblingsbäcker junior noch dringend geburtstagskuchen kaufen müssen.

im gartenhaus schnell die restlichen türen an die küchenschränke geschraubt, aufräumen, geschirr einräumen, kaffee kochen und dann kommt papa und wir essen rührkuchen mit eierlikörguß im endlich warmen haus.

Montag, 10. März 2008

abschiedsschmerz

und so sieht es an einem sonnigen montagmittag im märz bei uns jetzt aus:


und da soll ich jetzt nach hause fahren? mhm. sowieso schwierig geworden mit dem zu hause, wo es das doch jetzt zweimal gibt... wie soll man sagen? lebensmittel- und lebensnebenpunkt? und was ist das, was wir jetzt hier auf dem grundstück haben? ein gartenhaus? ist das noch ein gartenhaus? ein sommerhaus? wir können ja aber auch im winter hier sein, dämmung, gaswandheizer und kaminofen sei dank. was ist es? wie erzählt man davon?

Sonntag, 9. März 2008

sonntagabend: der durchbruch

der tischler kommt, weil er gestern nicht mehr alles geschafft hat, das licht geht und mit gartenarbeit ist schluß für heute. der tischler hat seine tochter mitgebracht, was sich wenig später als nützlich erweist: sie ist die einzige, die durch den schmalen unterschrank paßt und vorsichtig am kabel des kochfeldes ziehen kann, während das ding jetzt endgültig auf seine silikonfuge in die arbeitsplatte montiert wird.

es wird an der küchenzeile silikonverfugt, daß es eine freude ist und im ganzen gartenhaus nach meerrettich riecht - tatsächlich, das zeug riecht nach meerrettich! nebenher findet die tischlertochter, daß der alte arztschrank, den ich als geschirrvitrine angeschafft habe, auf keinen fall direkt neben der küchenzeile stehen kann, das sähe bestimmt blöd aus! im moment steht er im bad, und da steht er gar nicht schlecht, findet sie. aber soll man im bad, auch wenn es nur um die ecke von der küche ist, die gläser und das geschirr aufbewahren?

ich bin ratlos, auch schon ziemlich fix und fertig und leicht angenervt, weil sich herausstellt, daß heute nicht zu ende verfugt werden kann, weil an einer stelle der hervorquellende montagekleber noch nicht abgetrocknet ist. ach männo! ich kann es nicht gut vertragen, wenn die dinge fast fertig liegenbleiben. aber es hilft ja nix.

tischler und tochter ziehen los, wir montieren noch griffe und schubladen und türfronten an den letzten küchenschränken. als die türscharniere nicht an den schrank unter der spüle passen, bin ich für heute wirklich fertig mit der welt. aber rettung naht, es ist kurz nach neun, und die freundin steht mit einer gekühlten flasche sekt vor der tür. sie war freitagnachmittag kurz da und ist jetzt neugierig darauf, die fertige arbeitsplatte zu sehen.

es wird noch ein schöner abend, weil ihr eine lösung für die schranktüren einfällt, ich auch noch eine flasche rotwein im haus habe und endlich ein paar belegte brote esse. ach, aber der arztschrank... der kommt dorthin! sagt die freundin und zeigt mit dem finger auf die wandfläche, an der unser tisch mit der stirnseite steht. und da stellen wir ihn jetzt auch hin!

gesagt, getan, schrank bewegt und hingestellt: der durchbruch! großartig! ein großer schritt für die menschheit! aber nun brauchen wir einen runden tisch, statt des viereckigen, der zum glück aber eh nur ein extrem preisgünstiger platzhalter war. runde weiße erweiterbare tische da draußen? irgendjemand?

der sonntag im garten, teil vier

wohin bloß mit dem riesigen haufen obstbaumschnitt? und all dem anderen trockenen zeug, das jetzt anfällt, hatte ich mich in den letzten tagen gefragt. und mich dann entschieden, eine flächenmulchfläche (das mußte jetzt einfach sein!) anzulegen unter dem großen nadelbaum, wo sowieso nichts wächst. allerdings werden wir meine idee, aus geraden und stabilen stücken obstholz pflöcke zu machen, diese versetzt in die erde zu rammen und dazwischen den dünneren obstholzschnitt mehr zu lagern als zu flechten, erst ostern umsetzen, dieses mal ist einfach die zeit zu knapp.

ich stelle mir also eine art niedrigen totholzzaun vor, der die kahle baumscheibe optisch sauber von der wiese abtrennt. auf der baumscheibe kann ich dann das kleinere totholz und später auch laub als mulchschicht aufbringen. ob's dem baum schadet, weiß ich nicht, wenn ja, stört's mich allerdings auch nicht, weil man den sowieso irgendwann (mit genehmigung!) wird fällen müssen, bevor er endgültig in den himmel wächst, den halben garten (auch den der nachbarn!) beschattet und eines tages des sturmes fette beute wird...

nun produziere ich aber heute schon keine kleinen mengen staudenschnitt, der gartenherr eine große menge abgeschnittener fliedertriebe, und herumliegen tut ja sowieso überall so einiges. also zerbreche und zerschneide ich das ganze zeug und bette es schon einmal unter den baum. ja, genau, richtig gelesen: alles mit der hand! und hier das ergebnis für heute:

der sonntag im garten, teil drei

meanwhile in einem anderen teil des gartens robbt die gartenherrin mit schon stark schmerzendem rücken herum und treibt staudenschnitt. und vergießt dabei tränen der freude und rührung über jedes blümchen und jeden austrieb, der sich zeigt. und wie sie sich zeigen! in diesem garten hat sich die tapferkeit versammelt und zeigt sich entschlossen, gegen alles unbill anzuwachsen, und davon gibt es reichlich: überall liegen steine, kies, kleinere sandhaufen, kabelreste, plastikrohrteile, dachpappenstücke und bruchstücke von gehwegplatten herum. und siehe da: hebt man den stein auf, finden sich darunter die sieben tapferen triebzwerglein, die einen angucken und na endlich! rufen, endlich wird uns ein wenig hilfe zuteil!

ein stück weiter kämpfen sich die roten triebe einer der vielen im garten lebenden pfingstrosen durch eine zwanzig zentimeter hohe schicht scharfen bausandes, den man der pflanze auf den kopf geworfen hat. rettung naht! ach was, retten muß ich ja nicht, nur helfen und vorsichtig mit den behandschuhten fingern den sand zwischen den trieben herausschaufeln. hoffentlich bekommt hier jetzt niemand einen sonnenbrand...

und überall gibt es frühlingsblüher, eine einzelne osterglocke hebt schon stolz den gelben rock zur sonne, der lila krokus daneben sieht aus, als würde er gleich explodieren und die tulpenblätter schieben alles beiseite, was sich ihnen in den weg legt. ich wundere mich, wo sie überall auftauchen; bei all den erdbewegungen des letzten baujahres, bei all den gräben und gruben, den fahrspuren, die der bagger hinterlassen hat, hätte ich nicht geglaubt, daß die zwiebeln das überleben könnten. aber sie können und haben und werden den garten bald quietschebunt machen. aber so viel lebenskraft darf sich in allen farben austoben! und wird jetzt möglichst nicht im letzten moment noch mit der schubkarre umgefahren: vorsicht, blume!

der sonntag im garten, teil zwei

what next? fragt der gartenheld nach einer kurzen pause auf der sonnigen haustreppe. könnte ich mich an den flieder machen? das ist zwar in der hinteren gartenecke und wird daher als letztes begangen, aber die wilden fliedertriebe dort lassen ihm eben keine ruhe:

das ist die sitzgrotte in der hinteren linken grundstücksecke mit einem stattlichen weißblühenden flieder dahinter. der flieder quillt links und rechts hervor, links neben der grotte ist es aber am schlimmsten. das ändert sich jetzt auf's schönste:

aaah, siehe da: luft! sehr schön! und der kleine immergrüne links daneben steht nun auch frei und wird sich hoffentlich besser entfalten können. und für die freien plätze am boden - voller schatten, immer gut feucht - kann ich jetzt die geeigneten pflanzen suchen: vielleicht farne? oder schatten- und feuchtigkeitsliebende kräutlein? waldmeister? minze? sie müßten allerdings robust genug sein, den sie immer wieder bedrängenden flieder zu ertragen. den der gartenherr jedes jahr sehr geduldig wieder in seine schranken weisen wird...

diese ecke im garten soll einmal ein verwunschener, verborgener, romantischer gartenteil werden. ein rückzugsort, vom öffentlichen privatweg aus nicht einsehbar und im hochsommer sicher der kühlste und angenehmste platz auf unserem grundstück - ach was: auf der erde!

der sonntag im garten, teil eins

heute den ganzen tag mit sonne im garten gearbeitet. besser gesagt: daran gearbeitet, daß das mal wieder ein garten wird. wir beratschlagen, welche von den groben arbeiten zuerst dran ist und entscheiden uns für diese schreckliche und mir wirklich auf der seele liegende ecke:

das ist die untere rechte gartenecke vom haus aus gesehen. rechts eine zum glück einzeln stehende thuja, links ein cotoneaster (und ein stück alte tür, ähem), dazwischen der elektrokasten. und zu füßen des elektrokastens das übel: es ist eine art alte wanne, mit beton gefaßt, aber offenbar ohne boden. weiß der geier, welche funktion dieses übel im garten zu zeiten meiner oma hatte. müll findet sich, bis auf eine alte plastiktüte, dort nicht, aber es liegen mehrere magerbetonplatten kreuz und quer in diesem loch. zwischen elektrokasten und cotoneaster hat sich noch eine einzelne ligusterpflanze am gartenzaun gehalten, sie überwächst eine querliegende platte.

also erst einmal platten bergen und den liguster befreien. das zeug ist ja zum glück sehr zäh. nachdem alles raus ist und die betonumfassung, die zum teil überwachsen war, freigelegt ist; nachdem das erdungs"kabel" (ein metallstreifen), das der elektriker dort in freien schlingen einfach hat rausgucken lassen, zusammengefaltet und tief in den boden gedrückt worden ist, fangen wir an, das übel zu verfüllen.

auf der wiesenfläche nebenan liegt nämlich immer noch ein weiteres übel: ein haufen, gemischt aus rotem bausand und fichtennadeln und -ästen, die noch von dem riesenhaufen fichtenschnittgut vom november 2006 stammen! oh himmel! und auf einem anderen stück wiese liegen noch holzkohlestückchen, weil man da eben mal schnell im letzten sommer pilzbefallenes holz verbrennen mußte...

das alles kommt jetzt in die grube, dazu noch holzasche aus unserem kaminofen. zwischendurch wird ordentlich drauf herum getrampelt und siehe da - das übel ist beseitigt, sprich: verfüllt. da diese ecke im tiefen thujaschatten liegt, wächst da sowieso nichts. jetzt kann das zeug sich setzen, und wenn wir ostern den großen obstbaumschnitt-haufen beräumen, baue ich da noch einen totholzhaufen drauf, dann kann sich da verstecken, wer will.

Samstag, 8. März 2008

der nachmittag der arbeitsplatte


heute wird die arbeitsplatte eingebaut. der tischlerfreund baut ein, der bauherr assistiert, und obwohl es eine freude ist, einem meister bei der arbeit zuzusehen, gehe ich in den garten, da ist nun tatsächlich auch mehr als genug zu tun. später werde ich ins haus gerufen, um mir die platte in all ihrer pracht anzusehen. die linoleumfarbe, die wir anhand eines sehr kleinen musterstückes ausgesucht haben, ist wunderschön und paßt perfekt hierher.

kurz darauf sieht dann alles schon wieder anders aus, weil wir ja doch eine spüle und ein kochfeld brauchen und dafür nun einmal ausschnitte in die platte gemacht werden müssen.

bitte lassen sie anschreiben!

wie ich dort schon einmal geschrieben habe, sind kleinstädte etwas besonderes, bieten viele vorteile und verlangen eine angepaßte verhaltensweise. heute vormittag allerdings hat diese kleinstadt bewiesen, daß sie eine besonders besondere kleine stadt ist:

ich fahre einkaufen in meinen örtlichen lieblingssupermarkt. ein kleiner nachbarschaftsmarkt mit einem sehr guten, großen und günstigen angebot an bio-lebensmitteln, einem extra-getränkemarkt und - entscheidender vorteil - einem backwarenstand meines favorisierten bäckers in dieser stadt. der backt noch, der weiß noch, wie das geht, führt seinen eigenen natursauerteig für die brote, hat auch höchst schmackhaften kuchen und produziert im herbst den besten zwiebelkuchen der stadt.

als ich zuerst im getränkemarkt eine kasten bier kaufe, stelle ich fest, daß ich keinen cent bargeld dabei habe, nur meine ec-karte. hier ist das kein problem, im supermarkt auch nicht, aber wie kaufe ich nun brot und brötchen? ich schleiche mit dackelblick an den backstand und erkläre mich: ich könne ja wohl nicht mit ec-karte bezahlen? nein, das geht leider nicht, sagt die verkäuferin. aber, sagt die verkäuferin, ich kann das gern anschreiben für sie, kommen sie denn öfter mal hier einkaufen?

äh, mhm, ähem, ich bin völlig überrascht. naja, sag ich, wenn ich in der stadt bin, dann komme ich immer hierher, aber das ist nur so alle vier bis sechs wochen. kein problem, sagt die verkäuferin, das machen wir schon, ich schreib's auf einen zettel, der liegt hier in der kasse und sie bezahlen beim nächsten mal.

aber, äh, naja, sag ich, sind sie sicher, sie kennen mich ja nicht, ich meine, na gut, das nächste mal bin ich vielleicht schon ostern wieder da, dann käme ich auch einkaufen. doch doch, das können wir machen, sagt die frau und dann sagt sie: bitte lassen sie doch anschreiben! ich freue mich, ihnen zu helfen, und sie sollen doch brot haben! sie hat bitte gesagt! bitte lassen sie doch anschreiben!

während sie brot und brötchen einpackt, erzähle ich ihr als gegengabe und um meiner großstädtischen verwirrung herr zu werden, weshalb ich alle paar wochen hier bin, vom gartenhaus meiner oma, daß ich geerbt und ausgebaut habe, daß ich als kind ja hier aufgewachsen sei, aber eben seit vielen jahren in einer anderen stadt lebe...

und dann schreibt sie drei euro zwanzig und meinen namen auf den zettel und sagt, der name käme ihr tatsächlich bekannt vor, den würde sie schon gehört haben. ja, sag ich, ist eine alte familie hier in der stadt. schön sagt sie, schönes wochenende, ich freue mich, daß ich ihnen helfen konnte.

ps: als ich die geschichte abends der freundin erzähle, sagt die sofort: daran gewöhnst du dich noch. und: das kann ich doch bezahlen für dich! dann muß der bäcker ja nicht bis ostern warten! ich bin erleichtert, ich wäre sonst die nächsten anderthalb wochen mit diesem mantra im kopf herumgelaufen: ich muß noch drei euro zwanzig bezahlen, ich muß noch drei... und das bin ich eben noch nicht gewöhnt.

die erste nacht und der freie weg

die erste nacht gut überstanden, auch wenn's doch ganz schon kühl wurde. da muß man dann auch schon mal mit bettjäckchen nachlegen. oder sich eine dickere decke mitbringen... die erste nacht im kalten halbjahr ist wohl immer eine herausforderung: als wir gestern ankamen, war es im haus kälter als draußen. wir reißen dann zwar erst einmal alle türen und fenster auf, schalten den gaswandheizer im bad an und heizen den kaminofen, aber die wände und alle möbel sind auch kalt und brauchen einige zeit, um sich aufzuwärmen. mein bester freund in der ersten nacht ist meine wärmflasche!

heute morgen guckt sogar die sonne immer mal zwischen den wolken vor, und wir vertreiben uns die zeit, bis der tischler kommt, damit, den weg von der pforte zum haus freizulegen. er ist nicht nur dreckig, sondern zu großen teilen ganz zugewachsen. da ist der bagger drübergefahren im letzten sommer, kiese und sande sind hin und her durch den garten geschleppt worden, nur ab und an mal hat der bauleiter grobe reinigung geleistet, damit man überhaupt noch durchkam. da hilft kein besen, und mit dem alten kratzer meiner oma komme ich auch nicht weiter - da muß der mann mit schwerem gerät, vulgo spaten ran.

und siehe da, wir haben einen weg! einen alten, zum teil etwas aufgeworfenen weg mit zum teil gesprungenen platten - aber einen weg. und der darf dann auch wieder bewachsen werden in der zukunft, aber bitte mit etwas hübschem. so kleiner kriechender thymian wäre doch schön - ich sehe mich schon mit pflanz-zahnstocher und thymian-stecklingen auf den knien über den weg robben - es gibt nix schöneres. im ernst.

Freitag, 7. März 2008

überraschung mit tür

heute seit über zwei monaten sind wir nun endlich wieder einmal hier. wir telefonieren mit dem tischler und erinnern ihn an sein versprechen, heute die tür zum bad einzuhängen. er kittet noch das glas ein, nein, er wisse noch nicht, ob er es heute noch schaffen wird. mhm. wir warten den nachmittag ab, räumen ein und aus und um, freuen uns über die halogen-seilsysteme, über die strahler auf den balken, die vollständigen lichtschalter, die beschriftung des sicherungskastens und darüber, daß der elektriker schon das kochfeld und den herd angeschlossen hat. wir stellen das wasser wieder an und umrunden mehrmals unser haus, um den fortschritt der wegearbeiten zu bewundern.

abends um halb sieben nochmals anruf beim tischler: er sei immer noch beim kitten, eventuell würde er es noch schaffen, er sei aber heute abend um acht zum klettern verabredet. uns knurrt inzwischen der magen, und so verabreden wir, daß wir etwas essen gehen und er uns anruft, wenn er es doch noch schaffen sollte, unsere tür zu bringen, damit wir dann schnell wieder zum haus kommen.

um halb acht sind wir mit dem essen fertig und es kommt der anruf vom tischler: er schaffe es nicht mehr. gut, dann laufen wir noch ein bißchen durch die stadt und fahren dann direkt zur floristenfreundin und tischlerfrau. kurz vor acht kommen wir und der tischler dort an, die freundin schimpft, daß er mal wieder auf den letzten drücker kommt, und weg ist er wieder, zum klettern.

als wir kurz nach zehn wieder zurück auf dem grundstück sind, die haustür aufschließen, das licht einschalten, ist die badezimmertür eingehangen! wir stehen staunend. und die tür sieht einfach großartig aus. ich greife zum telefon und rufe zu hause beim tischler an, meine freundin nimmt ab, gibt den hörer weiter, und bevor ich etwas sagen kann, sagt er: wußte ich doch, daß dieser anruf für mich ist!

da hat doch dieser mensch, nachdem er mit uns telefoniert hatte und wußte, daß wir nach dem essen nicht in unser haus, sondern direkt zu ihm nach hause fahren würden, eben mal schnell und heimlich unsere tür eingehangen. und die standpauke unserer freundin über sich ergehen lassen, ohne das geheimnis zu verraten und sich damit für sein verspätet sein zu verteidigen! ich danke ihm, und ich kann ihn durch's telefon grinsen hören.

Donnerstag, 6. März 2008

wiedersehen im märz

gute zwei monate sind vergangen, bevor wir morgen endlich wieder zur villa hildegard fahren. der tischler hat nämlich versprochen, morgen bzw. übermorgen die badtür und die arbeitsplatte einzubauen, und darauf haben wir gewartet.

um die vorfreude zu steigern, mache ich eine liste der dinge, die wir noch nicht (besser gesagt nur auf fotos) gesehen haben: das halogen-lichtseilsystem. die lichtschalter. den riegel und das sperrholz, die die schuppentür sichern. den fertigen weg an der westseite, die halbfertige terrasse. die fachmännisch beschnittenen obstbäume. den großen haufen schnittholz, der jetzt auf der wiese liegt. und alles andere, was in der zwischenzeit im garten schon wieder gewachsen ist und aus der erde guckt.

Dienstag, 4. März 2008

foersters garten im februar


na gut, es ist schon anfang märz. aber da das wetter in den letzten tagen keine großen temperatursprünge gemacht hat, lassen wir das foto mal als ende-februar-bild gelten, gell!

einen großen unterschied zum januarbild gibt es auf den ersten blick nicht. oder doch? in der linken unteren ecke des senkgartens sieht man, wie jetzt die pflanzenschilder aus dem boden sprießen! viele gräser sind schon geschnitten, der rest wird bis ostern fallen, sagte mir die junge gärtnerin, die mit einem stapel pflanzenschilder durch den garten lief. ach schade, die wachsen gar nicht von allein... die meisten samenstände von stauden sind auch schon geschnitten, obwohl sie heute erst den zweiten tag daran arbeitet: abschneiden geht schnell!

Samstag, 1. März 2008

der vater im sturm

es ist alles in ordnung, ich hab nur das zaunfeld mit 'nem stück kabel angebunden, damit's nicht losfliegt! sagt papa am telefon. äh, ja, zaunfeld? aber du hast doch gar keinen zaun um dein grundstück, sag ich. mensch kind, ich rede von deinem grundstück!

ach! da ist der papa quer durch die stadt gefahren - und ungefährlich ist das ja gerade eben nicht -, um in meinem garten nachzusehen, ob der sturm "emma" etwas zerhauen hat. das hat er im letzten jahr bei "kyrill" auch schon gemacht und auch, bevor ich ihn darum bitten konnte. er macht's einfach, es liegt ihm etwas daran, und ich bin so froh darüber: danke papa!