wir kommen früher los als erwartet. ich rufe den bautischlerfreund während der fahrt an: brauchst nicht zu heizen, wir kommen früher! er so: äh, kommen darf ich aber trotzdem? ich: klar, aber bier kaufen wir schon selbst!
als wir am nachmittag im garten ankommen, sind es draußen 14, im haus 11 grad, also reißen wir alle fenster und türen auf. was mich wundert: die niedrigste temperatur, die im haus im laufe des so langen winters herrschte, war minus drei grad. ich hatte erwartet, daß das haus kälter gefallen wäre, bei all den zweistelligen minustemperaturen, die ja auch immer ein paar tage anhielten. ein dank dem bauleiter, der uns die schilfdämmung empfohlen hat!
während der gartenherr den kaminofen heizt, inspiziere ich den garten. auf den ersten blick ist alles am leben, alle stauden zeigen zu meiner überraschung schon deutliche triebspitzen unter ihren trockenen stengeln und dem laub der letzten vegetationsperiode.
es blüht gemeinsam, was sich normalerweise nicht kennt: schneeglöckchen und primeln. die osterglocken zeigen gelbe spitzen und ich wette, daß wir sie erblühen sehen werden in den nächsten tagen.
aber heute ist noch keine zeit für gartenarbeit! wir fahren einkaufen und füllen die vorräte auf, während unser ofen nach den üblichen startschwierigkeiten (der kalte schornstein!) unser gartenhaus wärmt. und dann kommt der freund, und wir trinken bier und essen zusammen und schwatzen und alles ist wie immer.
und das ist die größte freude: nach vier monaten winterpause, nach all der sehnsucht und all den gedanken an den garten und das gartenhaus ist alles - normal. wie immer. einfach da. alles funktioniert, alles ist gut durch den langen winter gekommen. es liegt noch nicht einmal staub auf den flächen! und wir liegen in unseren betten und der widerschein der flammen im kaminofen ist das letzte, was wir sehen, bevor wir schlafen. wie immer, isjaklar.
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