Freitag, 27. Juni 2008

wir feiern einweihung


zugegeben, meine floristenfreundin hätte mit diesem foto warten können, bis die guten bratwürste auch eine gute farbe angenommen hatten. und es gab natürlich auch mehr davon als hier auf dem grill liegen...

heute haben wir einweihung gefeiert und dafür zuerst unsere engagiertesten handwerker eingeladen. zwei stunden hatten wir für sie reserviert, um ihnen alles in fertigem zustand zu zeigen und natürlich vor allem, um ihnen zu danken. für ihre ideen und die qualität ihrer arbeit. bescheiden, wie sie alle sind und noch dazu nicht gewöhnt an so viel lob, sparten sie ihrerseits nicht an begeisterung darüber, wie schön doch alles geworden sei.

besonders gefreut haben wir uns über das ganz spontan und offen geäußerte lob vom chef der baufirma, die sämtliche abrißarbeiten durchführte und dann den garten in eine tagebaulandschaft verwandelte, um die versorgungsgräben und das fundament für unseren anbau zu legen. er war damals ein wenig, na, sagen wir, verständnislos über den aufwand, den wir da betrieben; er verstand einfach nicht, was wir mit dem kleinen haus und dem garten wollten. heute lief er - der mann der kargen worte - um und durch das ganze haus und das lob redefloß aus ihm heraus, daß kein halten mehr war: alles wäre so stimmig, jedes detail von a bis z durchdacht, so funktional und dabei liebevoll... dabei war eine leichte verwunderung in seiner stimmlage nicht zu überhören, was mich dazu brachte, ihn daran zu erinnern, daß ich schließlich die tochter meiner mutter, einer filmarchitektin sei. ach ja, sagte der mann, stimmt ja!

ab um sechs kamen dann die anderen gäste, allen voran der vorbesitzer, vulgo: papa, um endlich einmal in ruhe alles in augenschein zu nehmen. und natürlich hatten wir auch unsere geduldigen nachbarn eingeladen, die sich ja mehr als wir, die wir 265 kilometer entfernt wohnen, die baustelle die ganze zeit über haben angucken müssen... das wetter nicht zu warm, dafür aber trocken und recht stürmig, die gäste froher stimmung, die gastgeber immer auf achse, um mehr grillgut zu bereiten oder getränke aus dem kühlen keller zu holen.

zu fortgeschrittener stunde meinte ein nachbarin meines vaters, auf deren terrasse wir auch schon einige endprodukte alkoholischer gärung zu uns genommen hatten über die jahre hinweg: das ist so schön, das können wir jetzt jedes jahr machen - wir bringen auch alle etwas mit! wer sich so charmant selbst einlädt, dessen wunsch wird vielleicht sogar entsprochen werden. und weil die gute frau ja auch noch die mutter unseres elektrikers ist, hat sie gute chancen, erhört zu werden. (fleißige leser dieses blogs werden sich erinnern, wie bestürzt die elektrikerseniorchefin reagierte, als wir eines tages in der firma auftauchten und meldeten, wir hätten leider immer noch kein warmes wasser. das ist ja empörend! so geht das nicht! waren in etwa ihre worte damals - und innerhalb kürzestmöglicher zeit hatten wir warmes wasser...)

aufmunternd auch die worte der schwester des elektrikers und ebenfalls nachbarin meines vaters (schon vergessen? unser garten liegt am rande einer kleinstadt!): was du nur hast? der garten sieht doch schon gut aus! du hast mir gesagt, das wäre alles völlige wildnis und total, na, chaotisch... neinnein, das sieht schon gut aus, und ich habe schließlich auch zwanzig jahre für meinen garten gebraucht!

nun bin ich ja gespannt, was sie in zwanzig jahren über meinen garten sagt. er wird dann nämlich dennoch nicht aussehen können und sollen wir ihrer, der direkt an ihrem haus ist und in dem sie jeden tag mindestens zwei stunden verbringt. mit der zahnbürste - um das mal als metapher zu benutzen...

es wurde jedenfalls fröhlich, aber schnell gefeiert, denn bevor wir unsere festbeleuchtung anschalten konnten, waren die letzten gäste gegangen in der späten blauen stunde. alles war brav aufgegessen worden, getrunken wurde gar nicht so viel, von schrecklichem chaos in unserer kleinen gartenhausküche konnte nicht rede sein, und wir waren es zufrieden. mal ehrlich: eigentlich macht man doch einweihungsfeiern, um sich loben zu lassen, gell?! treffer, versenkt!

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