
eine alte kirsche war über den weg gefallen. also parkten wir das auto dort und krabbelten mit schirmen und unseren taschen darunter hindurch; auf den letzten metern hatte ich visionen von einem umgestürzten und auf dem haus liegenden pflaumenbaum, einer gestürzten thujawand, einem abgedeckten dach... uns entgegen kam schon ein älterer herr in friesennerz und mit laufender motorsäge, der noch nicht einmal das ende des regens abwarten wollte, um das baumhindernis vom weg zu räumen: ein mann, eine tat!
in unserem garten war nichts beschädigt worden, nur ein paar kleinere ahornäste hatte es auf unser grundstück geweht, die stauden lagen plattgedrückt, aber nicht zerstört am boden. später erfuhren wir von den nachbarn, die aufgeregt auf dem weg zusammenstanden, daß wohl eine kleine windhose durch das gebiet gegangen war. und der mann, auf dessen grundstück die alte kirsche gefallen war, hatte nicht nur selbst einige alte obstbäume eingebüßt, sondern wäre beinahe zur kundschaft für unseren bestatter-nachbarn geworden: er saß während des sturms in seiner laube, als eine alte fichte um- und auf ihn drauffiel. nur einer der dachbalken der laube hat gehalten und ihm damit sein leben gerettet.
merke: fichten gehören als flachwurzler nicht in gartengebiete mit kleinen gärten und lauben. merke zweitens: nicht am dachstuhl sparen! merke drittens: unser garten scheint ein schützenswerter ort zu sein, über den die sommergeister ihre hände gehalten haben. und merke viertens: sobald der sturm vorbei ist, fliegen bienen wieder, auch im regen.
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