Mittwoch, 29. August 2012

sommerabschied

an die geschnittene kante der hecke an der terrasse haben die spinnen handgroße spinnwebhängematten gebaut; man müßte sich nur hineinfallen lassen. hochsommerduft, wenn das wasser aus dem regner die warmen gehwegplatten trifft; hochsommermoment, wenn der regner einmal wieder umfällt und ich direkt daneben stehe - das gartenkleid trocknet in wenigen minuten. das zischen des dampfentsafters, das stetige prasseln des wassers, der unaufhörliche ruf des kreisenden milans und, weit entfernt, das heulen einer kettensäge. das leise krachen der äpfel, die ich halb schneide, halb auseinanderbreche. dampfschwaden: pflaumendampfschwaden, apfeldampfschwaden. herbstgeruch, wenn es dunkelt, es riecht nach liebstöckel, süß und gemüsig und feucht. der waldhang fängt das letzte sonnenlicht, es ist schon alles gold dort drüben, jenseits des flußes, ansteigend bis zur himmelskante. und in der nacht dann geräusche wie von geschäftigen menschen im nachbarsgarten: im taschenlampenlicht leuchtet das gesicht eines waschbären auf, in der heckenlücke, die den katzen als durchschlupf dient. ein mondgesicht, das sich ohne hast abwendet.

1 Kommentar:

Johanna Mog hat gesagt…

wie schön!
ich kanns nachfühlen...

lg von villa hildegard - fan
johanna :o)